So klappt das Lernen zu Hause in Corona-Zeiten
Seit das Corona-Virus den Takt vorgibt, haben Millionen Eltern plötzlich einen zweiten Job: Sie müssen ihre Kinder zu Hause unterrichten. Doch ein Alltag, in dem alle Familienmitglieder zu Hause sind und ihre Arbeit erledigen sollen, ist aufreibend und Ferienfeeling verbreitet sich nur bei den wenigstens. Wir haben praktische Unterstützung für Eltern im Homeoffice mit Schulkind zusammengestellt, damit das Lernen zu Hause besser klappt.
„Ich fühle mich, als wäre ich innerhalb von nur einer Woche zurück in die Fünfzigerjahre katapultiert worden, mit Heim und Herd und Kind zu Hause“, schreibt die Hamburger Schriftstellerin Simone Buchholz in einem Gastbeitrag für Die Zeit. So wie ihr geht es vermutlich dieser Tage Millionen Müttern, aber auch Vätern. Strukturell bedingt sind es vor allem Frauen, die die Folgen der Corona-Krise ausbaden. Zugleich sitzen auch Millionen Männer im Homeoffice – nicht selten zum ersten Mal – und versuchen gleichzeitig, ihre Jobs zu erledigen und nebenbei ihre Kinder bei den Schulaufgaben zu unterstützen.
Homeschooling ist plötzlich kein Begriff mehr, den wir nur mit den Weiten Australiens oder wohlhabenden Familien in längst vergangenen Zeiten verbinden. Homeschooling ist zur Realität für alle Eltern in Deutschland geworden, seit die Schulen geschlossen sind, es aber keine Ferien gibt. Ein wenig klingt der Begriff zwar so, als müssten Eltern mit ihren Kindern zu Hause Schule spielen: ein paar Arbeitsblätter ausfüllen, ein bisschen Lesen, ein wenig Kopfrechnen – fertig. Die Realität ist eine andere. Oder, wie es eine Elfjährige dieser Tage so treffend formuliert hat: Eltern sind keine Lehrer.
Schaffen Sie Strukturen
In erster Linie geht es beim Homeschooling darum, einen Tagesrhythmus und Rituale zu schaffen. Insbesondere, wenn das Homeoffice der Erwachsenen mit dem Lernpensum der Kinder verbunden werden muss. Am besten erstellen Sie den Plan gemeinsam mit den Kindern. Was man mit entscheidet, trägt man auch leichter mit. Wichtig ist, dass jeder Zeit für seine Aufgaben bekommt und den Kindern klar ist, was sie machen können, während die Eltern arbeiten. Kleine Kinder könnten während dieser Zeit etwas malen oder Steckperlen legen, größere sich mit einer Lern-App beschäftigen, etwa Antolin für den Deutschunterricht oder Anton für Mathe. Immer vorausgesetzt, es gibt mehrere Geräte im Haushalt, die auf die einzelnen Familienmitglieder verteilt werden können.
Nehmen Sie den Druck raus
„Kinder und Eltern sollten nicht den Ehrgeiz haben, das gesamte Schulpensum zuhause zu erledigen“, sagt Max Kade, Pädagogischer Leiter des Studienkreises. Insgesamt sollten Grundschüler nicht mehr als ein bis zwei Stunden am Tag Schulaufgaben machen, Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen etwa drei bis vier Stunden. Auch in der Schule werde während des Unterrichts viel organisiert und es sei Zeit für das soziale Miteinander. „Zudem haben Schülerinnen und Schüler je nach Alter unterschiedlich lange Aufmerksamkeitsspannen. Nehmen Sie im Tagesplan darauf Rücksicht“, empfiehlt Max Kade. Eine Faustregel sagt: Kinder können sich in etwa doppelt so viele Minuten konzentrieren wie sie Jahre alt sind. Ein Zwölfjähriger kann sich also vermutlich 25 Minuten allein mit seinen Aufgaben, einer Lern-App oder einem Buch beschäftigen, eine 16-Jährige sollte es länger schaffen.
Mehr kurze Lerneinheiten und viele Pausen
Für eine Grundschülerin könnten die häuslichen Lerneinheiten zum Beispiel in 15- bis 20-Minuten-Segmente eingeteilt werden. Für einen Schüler der Oberstufe sind anderthalb Stunden durchaus zumutbar. Dazwischen gibt es Pausen. Lassen Sie Ihren Nachwuchs ruhig selbst überlegen, mit welchen Aufgaben er beginnen möchte und wie die freie Zeit gestaltet werden soll: ein zehnminütiger Spaziergang, eine Snackpause, kuscheln mit dem Haustier. Oder Sie üben in einer der Pausen täglich gemeinsam einen Fitnesstanz ein. Das stärkt den familiären Zusammenhalt und hält gesund. Tolle Ideen dafür gibt es auf YouTube.
Mittagspause gemeinsam planen
Ebenfalls wichtig: eine richtige Mittagspause. Überlegen Sie gemeinsam, was gekocht werden soll. Bei mehreren Familienmitgliedern darf jeder ein Wunschessen pro Woche äußern. Danach kann dann auch der Einkaufszettel für den Wocheneinkauf geschrieben werden. Beteiligen Sie den Nachwuchs an der Zubereitung der Mahlzeit. Zum einen lernen die Kinder so Dinge, die ihnen in der Schule niemand beibringt. Zum anderen schmeckt das Essen besser, wenn man es selbst gekocht hat. Übrigens: Es ist bald Ostern, da kann man die Eier fürs Rührei oder den Pfannkuchen auch einfach mal auspusten und hat gleich noch eine kreative Beschäftigung für den Nachmittag.
Große Chance Heimunterricht
Auch wenn das Lernen zuhause Familien vor große Herausforderungen stellt – es bietet viele ungeahnte Chancen. Kinder können selbstbestimmt lernen und sich Themen erarbeiten, die in der Schule nicht angeboten werden. Dafür gibt es vielfältige Angebote, etwa in den klassischen Medien: NDR Info sendet zum Beispiel werktags von 9 bis 13 Uhr eine Extra-Ausgabe der Kindersendung „Mikado“ mit Hörspielen, Lesungen und Wissensangeboten, die Kindernachrichten „Logo“ auf Kika werden zweimal täglich ausgestrahlt und „Zeit-Leo“ verschickt täglich einen Newsletter mit Tipps gegen den Corona-Koller.
Nicht zuletzt können Eltern und Kinder jedoch auch ihre Digitalkompetenz stärken. Denn Digitale Bildung heißt nicht, dass ein Arbeitsheft elektronisch zur Verfügung gestellt wird oder eingescannte Aufgaben per Mail an die Lehrkräfte verschickt werden. Stattdessen geht es darum, die vielfach vorhandenen exzellenten Lernangebote zu nutzen. So etwa das neu gestartete Portal „School to go“ der Universität des Saarlandes und der Universität Osnabrück. Dort gibt es kostenlose, altersgerechte Lernangebote für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren. Gegen den Wissensdurst in Sachen Umwelt und Naturschutz helfen zudem die Angebote des Naturfilmfestivals. Die Experimente, die das Netzwerk „komm, mach MINT“ auf seiner Homepage zum Nachmachen empfiehlt, bringen Physik und Chemie mit Alltagsgegenständen näher.
Was jetzt wichtig ist: Corona-Lernlücken schließen
Der Studienkreis war vor mehr als zehn Jahren der Vorreiter beim online Lernen. Wir waren damals der erste Nachhilfeanbieter, der persönliche Online-Nachhilfe angeboten hat. Als Marktführer in dem Segment konnten wir deshalb innerhalb kürzester Zeit unsere Präsenz-Nachhilfe auf Online-Unterricht umstellen. Unsere mehr als 5.000 speziell für den Online-Unterricht geschulten Nachhilfelehrerinnen und Nachhilfelehrer unterrichten in Kleingruppen bis maximal drei Schülerinnen und Schüler – online.
Wir vom Studienkreis bieten mit unserem exklusiven Lockdown-Angebot ebenfalls Unterstützung an. Zusätzlich zur Nachhilfe, die je nach Lockdown-Situation vor Ort oder online stattfindet, gibt es ein Zukunftspaket gratis dazu:
In der Homeschooling-Hilfe unterstützen täglich – wenn nötig – „echte“ Lehrer spontan per Chat oder Videocall. Bei Bedarf gibt es 8 Extrastunden, die flexibel z. B. vor der nächsten Klassenarbeit eingesetzt werden können. In unseren Online-Crashkursen können Schülerinnen und Schüler Schulstoff online auffrischen und festigen. Auch hier erläutern „echte“ Nachhilfelehrer die wichtigsten Themen und trainieren mit den Kindern. Und ganz neu: Die Kinder können ab sofort mit Sofatutor, Deutschlands Lernportal Nr. 1, unbegrenzt online üben!
Musik und Bewegung nicht vergessen
Zu einem ausgeglichenen Tagesplan gehört es, den Stress zu reduzieren und Glückshormone freizusetzen. Das gelingt am ehesten mit Bewegung oder mit Musik. Gemeinsames Singen beim Händewaschen könnte ein Anfang sein. Bei „wash your lyrics“ können Sie aus Ihrem Lieblingslied ein Poster machen, das beim richtigen Händewaschen unterstützt. Oder Sie holen das alte Kinderliederbuch hervor und singen gemeinsam alle Lieder, zu denen ihnen noch die Melodien einfallen. Für die regelmäßige Bewegung fast schon ein Muss: „Albas tägliche Sportstunde“ des Berliner Basketballvereins Alba. Kultverdächtig!
Spaziergang zum Lernen nutzen
Wer darauf keine Lust hat, kann auch einfach einen Spaziergang an der frischen Luft machen – unter Wahrung der Auflagen natürlich. Da lässt sich dann auch nebenbei noch etwas lernen: welche Frühlingsblüher gerade ihre Köpfe aus der Erde stecken oder wie man an einen Osterstrauß kommt, wenn die Blumenläden geschlossen haben.