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Studienkreis Blog

So motivieren Sie Ihr Kind für die Schule

Ob Halbjahreszeugnisse, Schuljahresstart oder -endspurt – immer wieder stehen Kinder und Jugendliche vor der Herausforderung, sich fürs Lernen und für die Schule zu motivieren. Wie Sie als Eltern Ihr Kind unterstützen können, verrät Lernexpertin Angelika Patzwald-Könnig. Sie unterrichtet seit mehr als 26 Jahren Kinder und Jugendliche im Studienkreis Magdeburg-Nord. Gleichzeitig ist sie Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Sie kennt typische Motivationslöcher und weiß, wie Kinder da wieder herausfinden. Ihre wichtigsten Tipps:

Nachhilfelehrerin unterstützt beim Lernen

1. Ziele setzen

Zum Start des neuen Schuljahres oder auch jeweils zum Halbjahr empfiehlt die Expertin, ein Eltern-Kind-Gespräch zu etablieren, in dem es vor allem um die eigenen Zielsetzungen und Wünsche des Kindes geht. „Am besten sprechen Sie direkt mit Ihrem Kind: Welche Ziele willst du in der Schule erreichen? Bis wann?“, so Patzwald-Könnig. „Sie sollten Ihrem Kind vermitteln: Wir starten noch einmal neu und überlegen gemeinsam, wo deine Ziele liegen – am besten an konkreten Beispielen wie dem Schüleraustausch nach England oder Lernlücken schließen in Mathe.“

Sprechen Sie auch darüber, was passiert, wenn diese Ziele nicht erreicht werden. Braucht es Hilfestellung, um ein Problem zu lösen? Welche Sanktionen empfindet Ihr Kind als gerecht? Natürlich müssen die Sanktionen dann auch entsprechend umgesetzt werden.

2. Eigenverantwortung stärken

Es wirkt sehr motivierend, wenn Ihr Kind selbst über den Lernprozess entscheiden kann, also mehr Eigenverantwortung übernimmt. Das beginnt schon bei kleineren Kindern. Je eher Sie damit anfangen, desto selbstverständlicher und selbständiger kann sich Ihr Kind durch den Lernalltag manövrieren. Die Expertin weiß: „Es ist äußerst wichtig, das Kind mit ins Boot zu holen und ihm Verantwortung zu übertragen. Es soll selbst entscheiden, was ihm wichtig ist und wie es dahinkommen will. Halten Sie diese Ziele gemeinsam schriftlich in einer Art Lernvertrag fest.“ Selbst bei kleinen Erfolgen kann es nun umso stolzer sein, dass es diese selbst erreicht hat.

3. Ansprechbar sein

„Es ist sehr wichtig, dass Sie immer wieder Unterstützung signalisieren. Wie oft das nötig ist, hängt vom Kind ab“, weiß Angelika Patzwald-Könnig. „Und berichten Sie von eigenen Schwierigkeiten, die Sie in einem Fach hatten. Je offener Sie mit Ihrem Kind sprechen, desto glaubwürdiger sind Sie.“ Die Expertin rät darüber hinaus: „Legen Sie gemeinsam Zeiten fest, vielleicht ganze Tage, an denen nicht über die Schule gesprochen wird. Es muss ganz selbstverständlich Freiräume geben, die nichts mit dem Lernen zu tun haben.“ Dazu gehören auch feste Zeiten für Hausaufgaben, fürs Lernen und für Freizeit. Natürlich muss sich der Zeitplan den jeweiligen Bedingungen anpassen und ist nicht für ein ganzes Schuljahr in Stein gemeißelt. Aber feste Rituale strukturieren den Alltag und können so nervige Auseinandersetzungen für Kinder und Eltern verringern.

4. Erfolge feiern

„Reflektieren Sie mit Ihrem Kind, was im vergangenen Schuljahr gut geklappt hat, auch wenn es anstrengend war. Denn gerade dann motivieren Erfolge sehr stark. Auch Belohnungen können die Motivation steigern. Loben Sie auf jeden Fall lieber Teilerfolge, als Misserfolge zu betonen.“ Das Halbjahreszeugnis ist ein guter Moment dafür. Es zeigt, wo Ihr Kind Fortschritte erzielt hat und an welchen Stellschrauben es bis zum Sommer noch drehen kann. Auch Belohnungen können der Motivation zuträglich sein – sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, welche Belohnung es für ein Ziel für angemessen hält. „Gemeinsam werden sie einen guten Weg finden.“

Nachhilfelehrerin motiviert Schüler zum Lernen

5. Bezug herstellen

Besonders in der Pubertät, aber auch schon davor, hinterfragen Kinder und Jugendliche häufig den Sinn oder Unsinn von Lerninhalten. Deshalb ist es wichtig, dass sie einordnen können, warum es sich lohnt, am Ball zu bleiben. Wenn Ihr Kind etwa einen bestimmten Berufswunsch hat, kann die Aussicht darauf, sich dafür fit zu machen, motivieren. Ist ein Auslandsaufenthalt geplant, ebenfalls. Aber auch wenn Ihr Kind in ungeliebten Fächern so gar keinen Bezug zu seinem Leben herstellen kann, hilft der Blick in Richtung des nächsten Zeugnisses manchmal auch schon. „Die Kinder müssen verstehen, dass sie lernen, weil sie die Inhalte brauchen. Und sei es nur, um weiter dranzubleiben und nicht abgehängt zu werden. Denn nach dem Zeugnis aus der 7. Klasse fragt natürlich später niemand mehr.“

6. Sondertipp: Im Unterricht einbringen

Manchmal kann es so einfach sein: „Wer sich aktiv im Unterricht beteiligt, kann schnell positive Effekte erzielen – das motiviert“, so die Lernexpertin. „Mit einer Strichliste kontrolliert Ihr Kind, wie oft es sich melden möchte und ob es dieses Ziel erreicht. Es wird merken, dass es durch eigene Fragen den Unterricht mitgestalten kann, Dinge besser versteht und Pluspunkte bei der Lehrkraft sammelt.“ Wer sich aktiv meldet, entgeht zudem der oft unangenehmen Situation dran zu kommen, wenn man sich nicht vorbereitet hat. Ihr Kind könnte bei seiner Lieblingslehrkraft damit starten. Gelingt das gut, schöpft es Selbstvertrauen, um sich auch in anderen Fächern mehr zu beteiligen.


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