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Studienkreis Blog

Mathe ist doch ganz einfach

Eigentlich ist Mathe lernen ganz einfach. Der Stoff baut Schritt für Schritt aufeinander auf. Man erklimmt wie auf einer Leiter Sprosse für Sprosse. Vom simplen Addieren bis zur Integralrechnung, von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss. Und dennoch tun sich viele Kinder und Jugendliche schwer mit der oft als „Horrorfach“ verteufelten Mathematik. 65 Prozent der Deutschen Schüler haben Probleme in Mathe. Das hat eine Befragung des „Bildungsbarometers“ der Universität Koblenz-Landau aus dem Jahre 2008 ergeben. Exakt ebenso groß ist der Anteil der Matheschüler im Nachhilfeinstitut Studienkreis. In den Studienkreisen des Saarlands kommen sogar drei Viertel der Schüler zur Mathenachhilfe. Und bis zu 70 Prozent der Mathematik-Studenten brechen an der Uni ihr Studium ab. Kein anderes Fach bereitet so vielen so viel Kopfzerbrechen. Warum ist das so? Liegt es an den Genen, an der Intelligenz, oder spielt etwas anderes eine Rolle?

Schlechte Mathe-Gene oder schwacher IQ?

Mathe ist mit Abstand das Schulfach, in dem die meisten Schüler Probleme haben.Vom mysteriösen „Mathe-Gen“ scheint die Wissenschaft mittlerweile abgekommen zu sein. Stattdessen haben Forscher der Stanford University School of Medicine kürzlich herausgefunden, dass das Mathepotenzial im Gehirn erkennbar sei. Je nach Größe und Vernetzung des Hirnteils Hippocampus waren die Fortschritte, die eine Gruppe von Schülern in der Mathe-Nachhilfe erzielt hat, sehr verschieden ausgeprägt. Alle haben von der Nachhilfe profitiert, allerdings war der Wissenszuwachs höchst unterschiedlich. Er reichte von 8 bis 198 Prozent. Die Beschaffenheit und Aktivität des Hippocampus, der für die Verarbeitung von Gedächtnisinhalten wichtig ist, sei aber wohl nicht genetisch bedingt. Entscheidend sei eher der Erwerb von Fähigkeiten im frühen Kindesalter. Weitere mögliche Faktoren wie die Lesekompetenz und der IQ der untersuchten Schüler hatten bemerkenswerterweise keinen Einfluss auf das Ergebnis. Das korrespondiert mit den Befunden einer Langzeitstudie der Universität München. Dort kam man zu dem Schluss: Für die mathematischen Leistungen spielt die formale Intelligenz kaum eine Rolle. Viel mehr kommt es auf die Motivation an.

Aber Pubertät und Lust auf Mathematik stehen offenbar in einem krassen Widerspruch zueinander. Das hat auch Harald Ziebarth festgestellt. Er ist seit mehr als 20 Jahren Mathematik-Nachhilfelehrer im Studienkreis und bildet als Leiter der „virtuellen Filiale“ derzeit Tutoren für die Online-Nachhilfe des Instituts aus. Ziebarth: „Kritisch wird es meist in der 7. und 8. Klasse, mit der Einführung von G8 schon etwas eher. Denn dann werden die Lehrpläne obendrein recht ‚trocken‘. Vorher kommen die meisten noch ganz gut mit dem Stoff klar.“ Und wenn erst einmal Lücken entstehen, fällt das Verständnis des zukünftigen Stoffes schwer. Dann fehlen der Leiter auf einmal wichtige Sprossen.

Was soll ich mit Mathe anfangen?

Mathe in der Schule ist oft realitätsfremdMathematik ist formal und abstrakt. Sie hat scheinbar nichts mit der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen zu tun. „Wozu brauch ich das?“ ist eine berechtigte Frage. Im Vergleich zu Fächern wie Deutsch oder Geschichte ist Mathe unbarmherzig. Sie lässt wenig Interpretationsspielraum zu. Eine Lösung ist richtig oder falsch. Man kann Mathe auch nicht einfach auswendig lernen wie ein Gedicht, sondern muss sie begreifen. Nur dann lassen sich bestimmte Prinzipien zur Lösung einer konkreten Fragestellung kreativ anwenden. Und darauf kommt es schließlich an. „Wer das kann, hat auch Spaß an Mathe“, so Harald Ziebarth. Dann kommt zur extrinsischen, durch Noten erzeugten Motivation die weitaus wirkungsvollere intrinsische Motivation, also der innere Antrieb, die Lust an der Lösung von Aufgaben. Dann entstehen Erfolgserlebnisse, die weitere Motivation erzeugen.

Aber wie unterbricht man den Teufelskreis von Wissenslücken, Misserfolgen und Demotivation, der sich in vielen Jahren in den Köpfen festgesetzt hat? Harald Ziebarth: „Nehmen wir als Beispiel die gymnasiale Oberstufe. Da geht es im Grunde um drei Bereiche: die Analysis, die Vektorrechnung und die Stochastik. Nun kann es sein, dass ein Schüler wegen seiner Lücken aus der Mittelstufe an der Analysis völlig verzweifelt. Dann besteht für ihn aber dennoch Hoffnung. Denn die beiden anderen Bereiche, die Vektorrechnung und die Stochastik, sind zum allergrößten Teil etwas ganz anderes und bieten damit die Möglichkeit, den Schalter umzulegen. Wir gehen das neue Thema in der Nachhilfe systematisch an, wiederholen die notwendigen Grundlagen aus der Mittelstufe und erarbeiten den neuen Stoff von Grund auf gemeinsam. So erhält der Schüler eine Chance, Motivation aufzubauen und sich eine Perspektive zu schaffen.“

Schlechte Noten für die Lehrer

Gerade in Mathematik kommt es auf die Qualitäten des Lehrers an. Doch die für das Bildungsbarometer befragten Schüler haben rund einem Drittel ihrer Mathelehrer die Note Vier oder schlechter gegeben. „Die gängige Meinung ist, dass die Universitäten angehende Lehrer fachlich gut ausbilden, es aber an der Kunst der Wissensvermittlung hapert“, erklärt Harald Ziebarth. „Ich stelle aber immer wieder fest, dass viele Lehramtskandidaten sogar den Stoff nicht sicher beherrschen. Und nur wer selbst sicher im Stoff ist, kann ihn anschaulich und bedarfsgerecht vermitteln.“ Wichtig sei, individuell auf jeden Schüler einzugehen. Wenn der eine Erklärungsansatz nicht funktioniere, müsse der (Nachhilfe-)Lehrer die Perspektive wechseln und es anders versuchen. Solange bis der Schüler es verstanden hat.

Und die Eltern? Können die helfen? „Kommt darauf an. Fachlich können das einige bis zu einem gewissen Grad“, so Harald Ziebarth, selbst Vater dreier Söhne und Matheexperte. Aber: „Bei meinen eigenen Kindern hat das nie hingehauen. Da wurde ich zu schnell unruhig und glaube, das geht den meisten Eltern so. Irgendwann habe ich gesagt: Ich lass das jetzt. Wenn ihr eine Frage habt, kommt aber gerne zu mir.“

Links

heise online: „Bildungsoptimierung: Vor der Nachhilfe zum Gehirnscan?“
Spiegel online: „Motivation ist wichtiger als Intelligenz“

  1. 2 Trackback(s)

  2. Mai 7, 2013: Mathe ist doch ganz einfach @
  3. Jun 17, 2013: Mathe mal ganz anders | Studienkreis Blog

4 Kommentare zu “Mathe ist doch ganz einfach”

  1. Von katowice blog am Mai 14, 2013

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