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Studienkreis Blog

Vokabeltraining – So macht das Lernen im Urlaub Spaß

Endlich Ferien! Bücher und Hefte werden ganz weit hinten im Schreibtisch vergraben, dafür die Koffer für die Urlaubsreise hervorgeholt. Und dann merken Schülerinnen und Schüler: Auf Reisen ist eine Fremdsprache plötzlich Alltag! Egal, ob Eis essen, Surfkurs oder die Suche nach der nächsten öffentlichen Toilette – ein paar Redewendungen und Vokabeln auf Englisch, Spanisch, Französisch oder Italienisch sind hilfreich, um sich im Ausland zu verständigen. Wie Jugendliche im Urlaub Spaß am Vokabeltraining bekommen und wie die Reise für alle Familienmitglieder zum Erlebnis wird, hat uns Reisebloggerin Antje Gerstenecker verraten.

Familie am Strand von England - Vokabeltraining mal anders

Reisen mit Kindern und Jugendlichen hat eigene Gesetze. Was Eltern interessiert, reißt so manches jüngere Familienmitglied nicht eben vom Hocker. Eine gemeinsame Reise will also auch gemeinsam geplant werden. „Wir sind die totalen Urlaubschaoten“, erzählt die Autorin und Bloggerin Antje Gestenecker lachend. Seit sieben Jahren bloggt sie auf www.meehr-erleben.de über das Reisen mit ihrer Familie: Mann, Sohn (12) und Tochter (15). Obwohl die Mutter eine erfahrene Reisende und die Familie viel unterwegs ist, wählt die Familie ihre Reiseziele fast immer spontan. Häufig landen die vier Süddeutschen im englischsprachigen Ausland. Nicht zuletzt, weil Antje Gerstenecker Reiseführer über Cornwall schreibt. Reisen ist bei ihr fast immer mit Arbeit verbunden. „Die Kinder finden das inzwischen sehr spannend, weil sie wahnsinnig viel von Land und Leuten kennenlernen“, erzählt die Fachfrau.

Sprachen lernen im Urlaub macht einfach Spaß

Angenehmer Nebeneffekt der vielen Reisen insbesondere nach England und Florida: Antje Gersteneckers Kinder sind mit dem Sprachvirus infiziert. Es habe ein paar Jahre gedauert, aber inzwischen hätten Sohn und Tochter richtig Lust darauf, Englisch nicht nur zu hören, sondern auch selbst zu sprechen. „Wir haben die Kinder immer motiviert, sich zum Beispiel ein Eis allein zu kaufen“, berichtet die reisefreudige Mutter. Darüber hätten die Kinder schnell gemerkt, wofür sie die englischen Vokabeln lernen aus dem Sprachunterricht brauchen – und Spaß daran bekommen, sie zu lernen und zu behalten. Besonders augenfällig sei dies im vergangenen Jahr geworden, als die Teenager einen Surfkurs gemacht haben. „Die Vokabeln zum Thema Sport sitzen jetzt“, ist Antje Gerstenecker zufrieden. Vokabeltraining am Strand scheint also doch etwas zu bringen.

Landestypische Redewendungen bringen zusätzliche Sympathiepunkte

Die Erfahrungen, die sie in umgekehrter Richtung gemacht hat, sind ähnlich positiv. Merken die Muttersprachler, dass sich jemand bemüht, die fremde Sprache zu sprechen, werden sie zugänglich, hilfsbereit und überhören kleine Fehler geflissentlich.

In England werde zwar penibler auf korrekte Ausdrucksweise geachtet. Touristen werde jedoch so mancher Sprachschnitzer verziehen, hat auch Max Kade, pädagogischer Leiter des Studienkreises beobachtet. „Es gibt natürlich ein paar Sympathiepunkte extra, wenn man die richtigen Sätze und Redewendungen parat hat“, sagt er.

Mit einem Sprach-Guide entspannt durch die Ferien

Der Studienkreis hat deshalb einen Schüler-Sprach-Guide aufgelegt. Das E-Book enthält Vokabeln für den Urlaub aus den Bereichen Essen und Trinken, Sightseeing, Sport und Strand sowie Shopping in vier gängigen Fremdsprachen und richtet sich an die Jugendlichen selbst. Es gibt Redewendungen und Sätze in Spanisch, Italienisch, Englisch und Französisch. Kleines Extra: Zu jedem Bereich werden einige Spezialausdrücke aufgeführt. Wer die beherrscht, kommt den Muttersprachlern schon sehr nahe.

Im England-Urlaub auch mal französische Vokabeln üben

Antje Gerstenecker will im nächsten Urlaub, der sie natürlich wieder nach Cornwall führt, mit ihrem Sohn französische Vokabeln lernen. Und dabei etwas Neues ausprobieren. „Wir werden einfach mal englische Vokabeln ins Französische übersetzen.“ Wenn sich die Jugendlichen eh schon in einer Fremdsprache bewegen, könnte das auch das Lernen einer anderen Sprache vereinfachen, so ihre Vermutung.

Reisen mit der Familie – so kommen alle auf ihre Kosten

Damit die Reisen von Antje Gerstenecker nicht nur Recherchereisen mit Familienbegleitung sind, werden die Aktivitäten vor Ort täglich gemeinsam besprochen und so abgestimmt, dass jeder auf seine Kosten kommt. Sightseeing, Roadtrip, Shopping, Wandern: „Als Familie entwickelt man seinen ganz eigenen Stil des Reisens“, sagt Gerstenecker. Neuerdings spielen Pokémons und Geocaching eine größere Rolle. Hin und wieder gibt es zudem eine familieninterne Instagram-Challenge. Die Familie sucht sich dann ein Thema und jeder geht während der Reise auf seine eigene Motivjagd. Gepostet werden die Fotos im privaten Instagram-Account. „Darauf muss man sich als Erwachsener erst einmal einstellen und das eingeübte Reiseverhalten ein Stück weit aufgeben. Aber das ist auch toll, es erweitert den eigenen Horizont, wenn man zum Beispiel beim Wandern digitale und analoge Welt vereint“, so die Bloggerin. Am Ende ist das Erstaunen häufig groß, wie unterschiedlich jeder Einzelne die Reise wahrgenommen hat.

Fünf Tipps zum Reisen mit Kindern von Antje Gerstenecker

  • Suchen Sie ein Reiseziel, das dem Budget entspricht, aber der ganzen Familie gefällt.
  • Packen Sie gemeinsam die Koffer. So sind nur die Kleidungsstücke im Koffer, die die Kinder mögen. Das erspart Diskussionen am Urlaubsort. Am einfachsten packen Sie von innen nach außen: Wie viele Unterhosen, Socken, Hosen und Shirts werden benötigt? Dazu Jacken, Schuhe, Badezeug – am besten in einer eigenen Tasche. Versichertenkarten, Reisepässe, Kinderausweise und Impfpässe nicht vergessen!
  • Die Kinder sollten Spiele, Kuscheltiere und Lektüre auswählen. Bewährt hat sich bei Familie Gerstenecker ein „Erzählwürfel“, der Motive vorgibt, zu denen dann eine Geschichte erfunden werden muss. Kleine Herausforderung: Die Geschichte in der Sprache des Urlaubslandes oder, wenn die zu schwierig ist, auf Englisch erzählen.
  • Ein eigener Fotoapparat für die Kinder ist ein tolles Accessoire. Nehmen Sie eine Kamera, mit der die Kinder wirklich gute Fotos machen können. Hinterher kann man z.B. ein gemeinsames Fotobuch mit Bildern der ganzen Familie erstellen.
  • Für Jugendliche spannend: eine familieninterne Insta-Challenge über den Urlaub. Sie werden staunen, wie verschieden die einzelnen Familienmitglieder das Erlebte wahrgenommen haben.
  • Technische Spielereien wie Geocaching oder Pokémons suchen, motiviert auch wandermüde Jugendliche zu Erkundungen in der Umgebung. 

Weiterführende Literatur für die ganze Familie:

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