Intelligenz oder Wissen: Was ist wichtig für den Erfolg?
Eltern möchten immer das Beste für ihr Kind. Dazu gehört auch ein guter Schulabschluss als beste Voraussetzung für einen gutbezahlten Job. Jeder Ratschlag zur vermeintlichen Steigerung der Intelligenz des Kindes ist willkommen: Sei es, das Baby bereits im Mutterleib mit klassischer Musik zu beschallen, nur pädagogisch wertvolles Spielzeug zu kaufen, das Kind möglichst früh ein Instrument lernen zu lassen oder ihm bereits vor der Schule lesen, schreiben und rechnen oder sogar eine Fremdsprache beizubringen.
Aber führt das wirklich zum gewünschten Ziel und sind nur intelligente Menschen erfolgreich?
Intelligenz oder Wissen – was ist wirklich wichtig?
Der Begriff „Intelligenz“ bezeichnet die geistige Leistungsfähigkeit eines Menschen. Dazu zählen beispielsweise Eigenschaften wie Denkvermögen, Auffassungsgabe, Rationalität, Logik, Urteilsvermögen, Aufmerksamkeit, Kreativität, sprachliches Verständnis oder Assoziationsfähigkeit. Die Intelligenz eines Menschen wird maßgeblich von seinen Erbanlagen und den ihn umgebenden Umwelteinflüssen bestimmt. Sie ist nur bedingt steigerbar.
Im Gegensatz dazu umfasst das „Wissen“ alle bewusst oder unbewusst erlernten Fakten, Theorien und Regeln, über die ein Mensch verfügt.
Die gute Nachricht ist: Intelligenz allein ist keine Garantie für Erfolg und Lebensqualität. Und: Wissen kann fehlende Intelligenz ausgleichen und ist zeitlebens erweiterbar.
Wissen steigern – aber wie?
Grundsätzlich fällt es intelligenten Menschen leichter, sich Wissen anzueignen, mit bereits vorhandenem Wissen in Beziehung zu bringen, dauerhaft im Gehirn abzuspeichern und jederzeit abzurufen. Dennoch: Mit dem persönlich geeigneten Maß an Motivation, Fleiß, Disziplin, Ehrgeiz, Lernzeit und persönlichem Einsatz sind für jedes durchschnittlich begabte Kind außerordentliche schulische und berufliche Erfolge erreichbar.
Je nach Voraussetzung müssen sich die Schüler unterschiedlich anstrengen, um Wissen zu verstehen, verinnerlichen und anwenden zu können. Dabei hilft es, den Lerntyp zu ermitteln und die entsprechend geeigneten Lernmethoden anzuwenden. Wichtig ist, dass das Kind weder unter- noch überfordert ist. Dabei spielt auch der Entwicklungsstand des Kindes eine Rolle, denn ein Kind lernt nur, was sein Entwicklungsstand gerade zulässt.
Einfluss der Eltern
Aufgabe der Eltern ist es, ihrem Kind von Anfang an emotionale Sicherheit sowie ausreichend Gelegenheit zum Spielen, Ausprobieren und Erfahren zu geben. Auch Lob ist ein wichtiger Motivationsfaktor. Dabei sollte aber weniger das Ziel, sondern der Weg dorthin hervorgehoben werden, also beispielsweise nicht die guten Noten, sondern Fleiß und Ausdauer, die das Kind zum Erreichen der Zensur aufgebracht hat. Und es gilt: Nicht übertreiben, denn für jede Kleinigkeit zu loben, führt zu einem falschen Selbstbild und mindert den Antrieb, sich anzustrengen.
Und generell sollte man nicht die Frage aus den Augen verlieren, womit das Kind am glücklichsten ist. Denn ansonsten führt das ganze Pauken und Lernen eh zu nichts.
Von Lars Friedrich am Jun 13, 2013
Für mich die beiden wichtigsten Sätze des Beitrages: „Und generell sollte man nicht die Frage aus den Augen verlieren, womit das Kind am glücklichsten ist. Denn ansonsten führt das ganze Pauken und Lernen eh zu nichts“ – sehr gut!