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Studienkreis Blog

Stell dir vor, es ist Prüfung und alle bestehen!

Zentrale Prüfungen - Jugendliche gute StimmungPrüfung bestanden – das klingt doch erstmal gut. Vor allem, wenn sich viele Schüler zeitgleich an zentral gestellten Prüfungsaufgaben versuchen. Was aber, wenn das Gegenteil eintritt und die Schüler gleich reihenweise durchfallen? Und wenn Schüler nur bestehen, weil die Noten nachträglich verändert werden? Macht man es den Schülern damit zu einfach oder nutzt man die Chance, aus dem Systemfehler zu lernen?

Zentrale Prüfungen – Chancen und Risiken

Zentrale Prüfungen haben in den letzten Jahren in der deutschen Bildungslandschaft immer mehr Einzug gehalten und sind im Prinzip eine gute Sache: Sie bieten Chancengleichheit und machen Leistungen vergleichbar. Natürlich birgt das aber auch die Gefahr, dass Fehler sich gleich auf eine große Gruppe auswirken statt nur auf wenige Schüler. Zentrale Prüfungen sind in Deutschland noch jung. Im Abitur zum Beispiel greifen die Bundesländer erst seit der Abiturprüfung 2017 auf einen gemeinsamen Aufgabenpool zu. Dieser Pool ist in Kooperation der Bundesländer über mehrere Schuljahre gewachsen. Einzelne Aufgabenstellungen werden aber auch in Zukunft für Diskussionen sorgen und Entscheidungen notwendig machen.

Noten nachträglich anpassen?

Zentrale Prüfung - Schülerin schreibt PrüfungAber was passiert konkret, wenn man erst nach der Prüfung anhand der Ergebnisse sieht, dass eine Aufgabe oder eine ganze Prüfungsklausur zu schwer war oder sogar Fehler enthält? Die Kultusministerien haben innerhalb der Schulgesetze gewisse Spielräume, um zu reagieren. Wie solche Entscheidungen aussehen können, war im gerade beendeten Schuljahr gleich mehrfach zu beobachten.

In Hamburg wurden die Vorabi-Klausuren in Mathematik im Schnitt um eine ganze Note angehoben. An einzelnen Schulen wurden 100 % der Schüler mit einer geschriebenen Klausurnote von 4 oder schlechter aus dem Defizit herausgeholt und die Noten auf 4+ oder besser korrigiert.

In NRW empfanden viele Schüler die zentrale Englisch-Prüfung zum Mittleren Schulabschluss als zu schwer. Der gehörte Text sei nicht zu verstehen gewesen, die Vokabeln zu schwer. Das Kultusministerium überlies den Schülern die Entscheidung, die Klausur am Nachholtermin zu wiederholen und so ihre Note zu verbessern.

Gute Vorbereitung hilft

Ist das gerecht? Darüber lässt sich streiten. Sicher ist: Mit gründlicher Vorbereitung auf die Prüfungen – ob zu Hause oder als Kurs mit professioneller Unterstützung – kann man auch erwarten, eine Prüfung zu bestehen. Noten dürfen dabei aber nicht zum Glücksspiel werden, weil Themen nicht durchdacht sind oder am Lehrplan vorbeigehen. Immerhin geht es hier um Schulabschlüsse. Davon können Ausbildungs- und Studienplätze abhängen. Entsprechend sorgfältig muss die Vorbereitung aller Beteiligten und Verantwortlichen sein.

Haben Sie selbst schon Erfahrungen mit nachträglichen Notenänderungen gemacht? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.

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