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Außerschulische Lernorte für MINT-Fächer

Unterrichtsfächer wie Physik und Mathe gehören in der Schule meist nicht zu den Lieblingsfächern. Der Unterricht wird in den MINT-Fächern als wenig praxisnah empfunden und es fehlen oftmals spannende und anschauliche Experimente. Dadurch haben viele Schüler Motivationsprobleme in diesen Fächern und schreiben schlechtere Noten.

Wir wollen Sie darüber informieren, wie Sie Ihre Kinder mit außerschulischen Lernorten für die MINT-Fächer begeistern und sie durch Praxisbezug zum Lernen motivieren können. In einer übersichtlichen Tabelle stellen wir Schülerlabore, AGs, Mitmach-Museen und Werkstätten für die Städte Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln und Nürnberg vor.

Wie kann ich mein Kind für MINT-Fächer begeistern?

Den Schulen fehlt es oft an Ressourcen und Möglichkeiten, den Unterricht in den MINT-Fächern praxisnah mit Experimenten zu gestalten. Doch wie es in vielen anderen Fachbereichen wie Musik, Sport oder Sprachen auch der Fall ist, kommt die Begeisterung durch die Anwendung des Gelernten. Musik wird spannend, sobald man ein Instrument spielt und Sprachen können begeistern, wenn man sie spricht und sich verständigen kann – die Leidenschaft für Fächer entstammt oftmals praktischer Anwendung und nicht der Theorie. Daher ist es wichtig, auch die MINT-Fächer bei dem Praxisbezug zu berücksichtigen. Am besten sollten die Kinder dabei eigene Forschungsprojekte übernehmen können. Mit spannenden Experimenten oder herausfordernden MINT-Wettbewerben lernen die Schüler die andere Seite der MINT-Fächer kennen.

Welche Angebote gibt es?

Um Kinder an die MINT-Fächer heranzuführen, kann es hilfreich sein, erste Berührungspunkte in Lernorten außerhalb der Schule zu suchen. Dazu gehören beispielsweise Schülerlabore, MINT-Camps, Schülerforschungszentren oder AGs. Auch viele Werkstätten oder Museen bieten Programme zum Mitmachen an. Hier können die Kinder ganz nach Belieben experimentieren und tüfteln. So lernen sie durch praktische Anwendung, wie naturwissenschaftliche Phänomene entstehen oder wie Technik wirklich funktioniert. Ein paar Beispiele, die in altersgerechten Programmen angeboten werden:

  • Einen Roboter programmieren
  • DNA aus einer Tomate isolieren
  • Kristalle züchten
  • Logische Knobelaufgaben und Lösen mathematischer Probleme
  • Einen schäumenden Backpulver-Vulkan bauen
  • Einen Nadelkompass bauen
  • Strom mithilfe einer Zitrone erzeugen

Diese spannenden Angebote können die Kinder zum Staunen bringen und verstehen lassen, dass MINT mehr bedeutet als Formeln und Rechnen. In einem professionellen Rahmen und mit der Unterstützung qualifizierter Lehrpersonen können sich die Schüler forschend und kreativ mit MINT beschäftigen. Meist lässt das „mit eigenen Augen sehen“ die Kinder erst den theoretischen Hintergrund verstehen. So können Sie Neugier, Spaß und Begeisterung wecken und Ihr Kind zum ständigen „Hinterfragen“ motivieren. Spannende Fragen mit Alltagsbezug wecken das Interesse der Kinder, beispielsweise:

  • Woher kommt der Regen?
  • Warum schmilzt der Käse auf der Pizza?
  • Was ist Erdanziehungskraft?
  • Warum macht Seife Schaum?
  • Warum riecht man den Frühling?
  • Was hat es mit dem Klimawandel auf sich?
  • Warum gibt es Tag und Nacht?
  • Warum wird ein Apfel braun?

Fragen zu stellen ist besonders für die digitale Generation wichtig, die jede Information in Sekundenschnelle aus dem Internet erhalten kann. Mit den außerschulischen Angeboten erhalten die Schüler die Möglichkeit, die Welt besser zu verstehen.

Viele Universitäten bieten Schülerlabore an, die von Studierenden geleitet werden und in welchen die Kinder unter Aufsicht zu bestimmten Themen forschen können. Ebenfalls wird von einigen Universitäten ein Schüler- oder Juniorstudium angeboten, bei dem ältere Schüler der Oberstufe für einige Tage oder regelmäßig an echten Vorlesungen und Seminaren des Studiengangs teilnehmen können. Manchmal ist es sogar möglich, sich die erbrachten Leistungen des Schülerstudiums im späteren Studium anrechnen zu lassen. So können die Schüler bereits vor dem Abitur einen Einblick in den Unialltag erhalten und eine fundierte Entscheidung bezüglich ihres MINT-Studiums treffen.

Welche Vorteile hat ein außerschulischer MINT-Lernort?

Mit außerschulischen Angeboten ist es möglich, gezielt MINT-Talente zu fördern und die Schüler alternative Erfahrungen mit den MINT-Fächern machen zu lassen. Die Angebote sind oftmals nach Altersgruppen oder Klassen gestaffelt und können so optimal an den Unterricht anknüpfen. Bei vielen Angeboten gibt es auch thematische Schwerpunkte, sodass man die Theorie des Schulunterrichts gezielt in den Programmen anwenden kann. Mithilfe des Praxisbezugs erhalten die Kinder eine steile Lernkurve und können ihre Erfahrungen auch für die Prüfungsvorbereitung nutzen, sofern das Angebot bestimmte Themen des Unterrichts aufgreift.

Zudem ist ein außerschulischer MINT-Lernort eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die die Kindesentwicklung fördert und den Schulunterricht unterstützt. Die Experimente können Spaß wecken und zu einem richtigen Hobby der Schüler werden. Durch die Forschung an eigenen Forschungsfragen, die Entwicklung von Problemstellungen und Hypothesen wird die Kreativität enorm gefördert. In den Gruppen können Kinder soziale Kontakte knüpfen und sogar fachliche Netzwerke schaffen. Oftmals arbeiten die Schüler über einen längeren Zeitraum in der Gruppe zusammen und übernehmen hohe Eigenverantwortung für ihr eigenes Forschungsprojekt. Durch Erfolgserlebnisse erhalten die Kinder mehr Selbstvertrauen und nehmen schulische Herausforderungen selbstbewusster an.

Welche Voraussetzungen sollte mein Kind für einen außerschulischen Lernort mitbringen?

Jedes Kind hat individuelle Interessen und sollte nicht in bestimmte Fachbereiche gezwungen werden. Die außerschulischen Lernorte sind dazu da, erste Berührungspunkte mit MINT zu schaffen sowie Talent und Interesse zu fördern. Zudem ist es hilfreich, wenn Ihr Kind Kreativität, Neugier und eine Begeisterung für abstraktes und logisches Denken mitbringt.

Je früher mit der MINT-Förderung begonnen wird, desto höher ist die Chance, Kinder und Jugendliche für MINT-Berufe und -Fächer zu begeistern. Es ist wichtig, jungen Menschen den Weg in innovative und zukunftweisende Branchen zu ermöglichen und diese so attraktiv wie möglich zu gestalten. Lassen Sie Ihr Kind daran teilhaben, seine Zukunft durch Forschung aktiv mitzugestalten.

Zeigen Sie Ihrem Kind, wieviel Spaß Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik machen können. Die Netzwerk-Initiative „Komm, mach MINT“ stellt eine Projektlandkarte zur Verfügung, mit der viele MINT-Angebote nach Städten gefiltert werden können. So finden Sie auch für Ihre Stadt einen passenden außerschulischen Lernort. Eine Tabelle mit ausgewählten, außerschulischen Lernorten für die Städte Berlin, Hamburg, Köln, München, Frankfurt und Nürnberg finden Sie im Folgenden. 

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