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Lernschwächen bei Kindern

Vorübergehende Schwierigkeiten beim Lernen oder kurzfristige Lernblockaden sind bei Kindern nicht ungewöhnlich. Stellen Sie bei Ihrem Kind jedoch langfristige oder gravierende Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen fest, könnte eine Lernstörung die Ursache sein. Texte oder Rechenaufgaben können Ihrem Kind dann wie unlösbare Rätsel erscheinen. Ohne gezielte Förderung können diese Probleme bis ins Erwachsenenalter bestehen.

Daher wollen wir Ihnen in diesem Ratgeber wichtige Informationen über die häufigsten Lernschwächen bereitstellen. Wir erläutern Symptome und zeigen, wie sich Lernstörungen auf die betroffenen Kinder auswirken können. Im Anschluss geben wir Hinweise zu Fördermöglichkeiten, die bei der Überwindung von Lernstörungen helfen können.

Eine Zusammenfassung aller Artikel, nützliche Link-Tipps und einen Leitfaden für Eltern zum Thema „Lernschwächen“ bieten wir Ihnen zusätzlich als PDF zum Download an:
"Lernschwächen bei Kindern – Zusammenfassung & Leitfaden" (65 KB)

Wie häufig kommen Lernstörungen vor?

Lernschwächen sind keine Seltenheit: Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 konnte bei 13,3 % der Grundschulkinder eine Lernstörung festgestellt werden (Quelle: Forschungsprojekt RABE). Forscher nehmen sogar an, dass insgesamt zwischen 20 und 25 % der Kinder und Jugendlichen von Lernschwierigkeiten betroffen sind (Quelle: Fachtagung Universität Göttingen). Die Lernprobleme können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und unterschiedliche Ursachen haben.

Woher kommen Lernschwierigkeiten?

Manche Lernschwächen werden durch äußere Einflüsse hervorgerufen und sind demnach erworben. Beispielsweise können psychische Belastungen oder das soziale Umfeld Einfluss auf die Entwicklung einer Lernschwäche nehmen. Lernstörungen mit einem chronischen Charakter sind hingegen erblich bedingt. Sie können entweder das gesamte Leistungsvermögen des Kindes beeinträchtigen oder wie Legasthenie und Dyskalkulie nur einzelne Leistungsbereiche betreffen. In diesem Zusammenhang lässt sich feststellen, dass Kinder mit Verhaltens- und Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Dyspraxie häufig gleichzeitig von einer Lernschwäche betroffen sind.

Kinder mit Lernschwächen und Lernstörungen sind nicht umfassend oder dauerhaft in ihrer Lernfähigkeit eingeschränkt. Ihre Probleme beziehen sich auf bestimmte Lernbereiche, die meist erst im Schulalltag vermittelt werden, wie Rechtschreibung, den Fremdsprachenerwerb oder Mathematik. Sie erbringen Minderleistungen, die in Anbetracht ihrer Intelligenz den Erwartungen widerstreben. Diese Diskrepanz zwischen erbrachter Leistung und Intelligenz ist kennzeichnend für eine Lernstörung. Kinder mit einer nonverbalen Lernstörung sind beispielsweise sehr sprachbegabt und verfügen über ein ausgezeichnetes Gedächtnis, haben dafür aber Schwierigkeiten mit der Feinmotorik und der Koordination. Zudem ist es nicht ungewöhnlich, dass hochbegabte Kinder bei fehlender Förderung Lernschwierigkeiten entwickeln. Lernstörungen werden daher zu den Teilleistungsstörungen gezählt, da keine Minderung der Intelligenz und somit des allgemeinen Lernvermögens vorliegt.

Wie erkenne ich eine Lernschwäche bei meinem Kind?

Wenn Ihr Kind es bei normaler Förderung nicht schafft, die festgelegten Lernziele zu erreichen und weit hinter seine Klassenkameraden zurückfällt, liegt demnach der Verdacht einer Lernschwäche nahe. Ihre Vermutungen können Sie zunächst mit den verantwortlichen Lehrern besprechen, die das Lernverhalten und Leistungsvermögen Ihres Kindes meist treffend einschätzen können. So erhalten Sie erste Hinweise, ob die Lernprobleme Ihres Kindes dauerhaft oder nur vorübergehend sind. Zudem gibt es spezielle Testverfahren, die das Vorhandensein einer bestimmten Lernschwäche bestätigen können. Solche Tests können vom Kinderpsychologen oder bei entsprechenden Beratungsstellen durchgeführt werden.

Eine frühzeitige Diagnose einer Lernschwäche ist ausschlaggebend, um Ihr Kind gezielt zu fördern. Lernstörungen stellen für Kinder eine zusätzliche Belastung im Schulalltag dar. Sie verspüren Unlust für Lernbereiche, die ihnen Schwierigkeiten bereiten, oder entwickeln gar umfassende Schulangst. Erhöhter Stress und Versagensangst können Depressionen oder sogar körperliche Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen verursachen. Für Eltern ist die Vorstellung, dass ihr Kind still leidet, natürlich erschreckend.

In unserem umfassenden Ratgeber „Lernschwächen“ finden Sie wichtige Informationen zu den Symptomen, der Diagnostik, den Fördermöglichkeiten und der Überwindung von Lernstörungen.

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