Ursachen einer Dyskalkulie
Eltern von betroffenen Schülern möchten natürlich gerne wissen, warum Ihr Kind eine Rechenschwäche hat. Die Ursachen dafür sind vielfältig, sollten aber die Therapie nicht zu sehr beeinflussen.
Wie kann Dyskalkulie entstehen?
Rechenschwierigkeiten können unterschiedliche Ursachen haben. Häufig ist die Problematik nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen: so sind z.B. nicht alle Kinder zur selben Zeit reif für bestimmte Lerninhalte. Auch Wahrnehmungsschwierigkeiten des Kindes können zu einer Dyskalkulie beitragen. Längere Fehlzeiten durch Krankheiten oder Umzug sowie ungeeignete Unterrichtsmethoden spielen häufig ebenfalls eine Rolle.
Wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können, ist für eine adäquate Behandlung der Dyskalkulie die Suche nach Ursachen nicht die sinnvollste Vorgehensweise. Erfolgversprechender ist es, diese Teilleistungsstörung unabhängig von den Ursachen anzugehen.
Wissenschaftliche Forschung und langjährige Therapieerfahrungen haben gezeigt, dass hierzu vor allem die Förderung des Zahlbegriffverständnisses von besonderer Bedeutung ist. Hierfür bildet die visuelle Wahrnehmung eine wesentliche Grundlage. Der Ansatz eines effektiven Förderkonzepts ist daher die Förderung der visuellen Wahrnehmung des Kindes und seines Verständnisses des Zahlbegriffs mit Hilfe spezieller Übungen.
Für eine erfolgreiche Therapie ist natürlich die Abklärung von eventuellen Sinnesbeeinträchtigungen (Hör- oder Sehstörungen, motorische Defizite) Voraussetzung. Bei Verdacht auf solche Beeinträchtigungen empfehlen wir die Abklärung und Zusammenarbeit mit Spezialisten (HNO-Ärzte, Ergotherapeuten etc.).
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Häufig gestellte Fragen
Die Rechenschwäche ist ein sehr komplexes Problem, das häufig nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist. Neben der genetischen Disposition spielen auch kognitive und neurobiologische Faktoren eine Rolle. Auch Probleme mit der Wahrnehmung können an einer Rechenschwäche beteiligt sein, wie zum Beispiel fehlende Aufmerksamkeit oder Probleme beim Verarbeiten von schnell aufeinander folgenden Reizen.
Körperliche Ursachen für eine Dyskalkulie, wie zum Beispiel eine Beeinträchtigung der Hör- oder Sehfähigkeit, müssen natürlich gezielt behandelt werden. Bei einer Förderung ist es jedoch vor allem wichtig, genau an den Defiziten anzusetzen und eine gezielte und umfassende Förderung anzubieten. Ursachensuche oder gar Schulzuweisungen helfen meist nicht weiter.