Wie erkenne ich, ob Dyskalkulie vorliegt?
Sie fragen sich ob bei Ihrem Kind eine Dyskalkulie vorliegt? Wir beschreiben Ihnen die häufigsten Fehler, die auf die Lernschwäche hindeuten. Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick und erfahren Sie mehr über die richtigen Ansätze einer Dyskalkulie-Förderung.
Eine Dyskalkulie / Rechenschwäche zeigt sich meist schon in der Grundschule durch Schwierigkeiten im Rechnen, v.a. beim Kopfrechnen. Die betroffenen Kinder zeigen in den anderen Bereichen, z.B. im Lesen oder Schreiben, meist gute oder sogar sehr gute Leistungen. Der mangelnde Erfolg in Mathematik wird daher häufig auf Lustlosigkeit und Interesselosigkeit zurückgeführt, die Kinder sollen „mehr üben“ und „dann wird das schon“. Meistens wird durch vermehrtes Üben aber nur der Druck auf das Kind erhöht, ohne dass sich die Schwierigkeiten reduzieren.
In der Regel sind es spezifische Fehler,die auf das eventuelle Vorliegen einer Dyskalkulie hinweisen:
- Mathe-Hausaufgaben werden nur mühsam, sehr langsam oder widerwillig erledigt
- das Kind verwendet zum Kopfrechnen häufig die Finger
- es rechnet nicht, sondern „zählt in Einerschritten“
- das Kind liest die Zahlen „lautgetreu“ von links nach rechts: aus 93 wird „neununddreissig“
- das Lösungsschema für eine Aufgabe wird auswendig gelernt, bei geringster Variation braucht das Kind erneute Hilfestellung oder es löst alle Aufgaben mit ein und demselben Schema
- Sachaufgaben sind zu schwierig
- Sachlich gemeinte Hilfestellungen werden abgelehnt oder nur widerstrebend angehört
- Rechenwege werden wahllos eingeschlagen
- Das Kind erfindet scheinbar Lösungen ohne jeden Zusammenhang zur Aufgabe
- Mathematik entwickelt sich zum Angstfach
- Geübtes ist am nächsten Tag wieder vergessen
Dies sind nur einige wenige Hinweise, die auf das Vorhandensein einer Dyskalkulie hindeuten. Sie können anhand unseres Dyskalkulie Kurztests feststellen, ob eine ausführliche Testung auf Dyskalkulie anzuraten ist.
Weitere Informationen zu Dyskalkulie
Häufig gestellte Fragen
Die folgende Auflistung gibt Ihnen einige Anhaltspunkte, woran Sie eine mögliche Rechenschwäche Ihres Kindes erkennen können:
- Obwohl mit dem Kind fleißig geübt wird, sind keine Erfolge sichtbar.
- Das Kind klammert sich an ein Lösungsschema, nach dem alle Aufgaben unabhängig vom Aufgabentyp gelöst werden.
- Auch in höheren Zahlbereichen werden beim Rechnen heimlich oder offen die Finger als Zählhilfen genutzt.
- Nach Berechnung der Aufgabe 7+8 wird die Aufgabe 7+9 erneut durchgezählt.
- Der Umgang mit der Uhr oder mit Geld ist kaum/nicht möglich.
- Verdrehtes Sprechen und Schreiben bei mehrstelligen Zahlen: neununddreißig = 93
- Verwechslung der Grundrechenarten
- Lautgetreue Schreibung der Zahlen: 220 wird zu 20020
- Das Rechnen mit der Zahl Null führt immer wieder zu Fehlern: 7-0=0; 8+0=0; 5x0=5; 6:0=6
- Stellenwertigkeit von Zahlen wird nicht berücksichtigt: 50+4=90
- Größenvergleiche von Zahlen gelingen nicht: 13 wird als größer angesehen als 26 Aufgaben wie 9-3 können gelöst werden, Platzhalteraufgaben wie 9-?=6 werden aber als zu schwierig erlebt.
- Sachaufgaben erscheinen als zu schwierig
- In Sachaufgaben werden Größenangaben willkürlich kombiniert: z. B. 3 Sekunden und 8 Meter =8
Erste Anzeichen einer Dyskalkulie zeigen sich häufig schon vor dem Eintritt in die Grundschule. Betroffene Kinder haben häufig Schwierigkeiten Mengen zu vergleichen. Werden beim Eintritt in die Grundschule Schwierigkeiten beim Rechnenlernen festgestellt, sollte dies noch nicht überbewertet werden, da häufig unterschiedliche Lernvoraussetzungen bei den Kindern gegeben sind. Wenn die Diskrepanz zur Leistung der anderen Schüler aber auch im zweiten Schuljahr bestehen bleibt, bzw. größer wird, sollte ein Test auf Dyskalkulie durchgeführt werden, damit so früh wie möglich mit einer entsprechenden Förderung begonnen werden kann.