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Zuletzt aktualisiert am 27.05.2025

Quetschies:
Gesunder Snack oder Zuckerfalle?

Was sind Quetschies und warum sind sie so beliebt?

Quetschies, auch bekannt als Quetschbeutel oder Fruchtpüree, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei Eltern und Kindern. Diese praktischen Snacks, die meist aus pürierten Früchten und manchmal auch Gemüse bestehen, sind in handlichen Beuteln verpackt und lassen sich leicht unterwegs genießen. Ihr Erfolg liegt nicht nur in der einfachen Handhabung, sondern auch in der Vielfalt der Geschmäcker, die sie bieten. Besonders Kinder spricht die Textur und der fruchtige Geschmack an. Viele Quetschies sind biologisch und enthalten keine zusätzlichen Zuckerzusätze, was sie für Eltern scheinbar zu einer attraktiven Option für gesunde Ernährung macht. 

Vorteile von Quetschies für Kinder

  • Praktische Snacklösung 
    Besonders für unterwegs ist ein Quetschie ideal. Sie lassen sich leicht in der Tasche verstauen und bieten eine schnelle Möglichkeit, Obst zu konsumieren, ohne dass man dafür einen Apfel oder andere Früchte einpacken muss.
  • Bei Kindern beliebt 
    Die meisten Quetschies setzen sich aus einer Kombination aus pürierten Früchten zusammen, was sie zu einer schmackhaften und unkomplizierten Option macht, die Ihr Kind jederzeit genießen kann.
  • Haltbarkeit 
    Zudem hat ein Quetschie eine lange Haltbarkeit, sodass es problemlos zu lagern ist.
  • Varianten ohne Zuckerzusatz 
    Obwohl einige Quetschies Zuckerzusätze enthalten können, gibt es viele Varianten, die ausschließlich aus reinem Obst bestehen. Diese sind nicht nur gesünder, sondern auch eine wertvolle Quelle für Vitamine und Nährstoffe.
  • Besser als gar kein Obst 
    Wenn Sie also auf der Suche nach einem schnellen Snack sind und gerade keine frischen Früchte zur Hand haben, sind Quetschies definitiv die bessere Wahl als gar kein Obst.

Nachteile von Quetschies

Scheint, als ob ein Quetschie gesund und eine gute Zwischenmahlzeit für unterwegs wäre. Allerdings gibt es einige kritische Punkte, die dafür sprechen, sich bewusst zu entscheiden, ob der Quetschbeutel eine gute Wahl für Ihr Kind oder gar Baby ist.

Verlust wichtiger Nährstoffe

Bei der Herstellung eines Quetschie werden die Zutaten oft stark erhitzt, um sie haltbar zu machen. Dieser Prozess – auch Pasteurisierung genannt – kann hitzeempfindliche Nährstoffe wie Vitamin C, B-Vitamine und bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe teilweise zerstören. Zudem werden die Früchte meist püriert und passiert, wodurch Ballaststoffe verloren gehen, die für die Verdauung und ein langanhaltendes Sättigungsgefühl wichtig sind. Im Vergleich zu frischem Obst enthalten Quetschies also weniger wertvolle Nährstoffe und sind daher weniger gesund. Sie sollten nur eine Ergänzung, nicht aber ein Ersatz für ganze Früchte sein.

Zuckerfalle Quetschie?

Tyischerweise setzen sich Quetschies aus pürierten Lebensmitteln, wie Früchten, Gemüse, Getreide und auch Milch oder Joghurt zusammen. Klingt erst einmal wie eine gesunde Zwischenmahlzeit. Was vielen nicht bewusst ist - Quetschies enthalten unverhältnismäßig viel Zucker. Und das sogar, wenn sie mit dem Hinweis “Ohne Zuckerzusatz” beworben werden. Der von Natur aus enthaltene Fruchtzucker wird häufig noch durch die Zugabe von süßem Fruchtmark und Fruchtsaftkonzentraten erhöht. Und so haben die von Stiftung Warentest 2020 getesteten Quetschies durchschnittlich 11 Gramm Zucker pro 100 Gramm Inhalt. Das entspricht fast vier Würfeln Zucker. Kein Vergleich zu frischen Früchten, wie zum Beispiel Erdbeeren, die je 100 Gramm nur 4,9 g Zucker haben.

Risiko für Milchzahnkaries

Quetschies können die Entwicklung von Karies begünstigen: 

  • hoher Zuckegehalt
  • enthaltene Säure
  • Fruchtmus bleibt eher zwischen den Zähnen hängen.
  • Durch das Nuckeln werden die Zähne über längere Zeit mit dem Mus umspült.

Einfluss auf Kaumuskulatur und Kiefer

Quetschies können bei regelmäßigem Gebrauch die Entwicklung der Kaumuskulatur und des Kiefers negativ beeinflussen – insbesondere bei Kleinkindern. Da das Fruchtmus direkt aus dem Beutel gesaugt wird, entfällt für Ihr Baby das Kauen, das für die Stärkung der Mund- und Gesichtsmuskulatur sowie die gesunde Kieferentwicklung wichtig ist. Auf Dauer kann dies zu einer verzögerten Sprachentwicklung, Zahnfehlstellungen oder einer schwachen Mundmotorik führen. Daher sollten Quetschies für Kinder eher als gelegentlicher Snack und nicht als Ersatz für feste Nahrung genutzt werden.

Preis und Verpackungsmüll

Quetschies verursachen im Vergleich zu frischem Obst, wie einem Apfel oder einer Banane relativ viel Verpackungsmüll. Die Beutel bestehen meist aus einem Verbundmaterial aus Kunststoff und Aluminium, das nur schwer recycelbar ist. Zudem sind sie Einwegprodukte – nach einmaligem Gebrauch landen sie im Müll. Besonders bei regelmäßigem Konsum summiert sich der Abfall schnell, was aus ökologischer Sicht problematisch ist. Wer Verpackungsmüll reduzieren möchte, sollte auf Mehrweglösungen, wiederbefüllbare Quetschbeutel oder unverarbeitetes Obst zurückgreifen. 

Für die Mehrweglösung spricht auch der Preis. Quetschies sind deutlich teurer als frische Früchte und Gemüse. Ein regelmäßiger Verzehr geht daher ganz schön ins Geld.

Fazit - Bewusster Umgang mit Quetschies

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Quetschies in der Ernährung von Kindern eine umstrittene Rolle spielen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) rät in ihrer Stellungnahme “Beikostprodukte aus Quetschbeuteln” von Quetschies ab, besonders wenn es um Ihr Baby geht. 

Es ist ratsam, sie erst ab einem Jahr anzubieten und dabei auf einen bewussten Umgang zu achten. Quetschies können zwar eine praktische Snack-Option sein, sollten jedoch nicht zu oft konsumiert werden, da viele Produkte einen hohen Zuckergehalt aufweisen. Achten Sie daher immer auf die Inhaltsstoffe und wählen Sie idealerweise Varianten, die wenig Zucker und keine künstlichen Zusätze enthalten. 

Eine empfehlenswerte Alternative ist, Obst für Ihre Kinder selbst zuzubereiten. So stellen Sie sicher, dass Ihr Kind frische Früchte in ihrer reinsten Form erhält, ohne zusätzlichen Zucker oder Konservierungsstoffe. Frisches Obst bietet nicht nur wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen. Obst bietet auch eine Vielzahl an Geschmäckern und Texturen, die Kinder zum Ausprobieren anregen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen – idealerweise frisch und möglichst abwechslungsreich. Dies gilt für alle Altersklassen, ob Baby, Klein- oder Schulkind oder Erwachsener. Saisonale und regionale Obstorten wie ein Apfel, Beeren oder Trauben bieten nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern sind auch ökologisch sinnvoll. 

Letztlich liegt es an Ihnen, eine gesunde Balance zu finden und Quetschies als gelegentlichen Snack zu betrachten – für eine gesunde Ernährung Ihres Kindes!

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