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Was ist Glucose?

Noch immer herrscht große Verwirrung rund um den Begriff Traubenzucker. Mal wird er als Glukose - fachsprachlich Glucose - mal als Dextrose und schließlich als Traubenzucker bezeichnet. Dabei verbirgt sich hinter all diesen Begriffen dasselbe Süßungsmittel. Der Name „Dextrose“ gilt heute zwar als veraltet, dennoch begegnet er Verbrauchern im Alltag. In der Chemie ist Traubenzucker unter der Formel C6H12O6 bekannt. Glucose gehört somit zu den einfachen Kohlenhydraten

Traubenzucker oder Glucose ist einer der wichtigsten Energielieferanten für unseren Körper. Unser Gehirn und einige unserer Organe sind auf die Energie, welche aus Glucose gewonnen wird, angewiesen. Ohne Traubenzucker könnten wir weder denken, noch uns bewegen. Unser Gehirn benötigt täglich zwischen 130 und 140 Gramm Glucose, hinzu kommt der Bedarf von Organen und Muskeln. Unseren täglichen Bedarf an Traubenzucker decken wir durch die Nahrungsaufnahme.

Glukose im Fakten Check

Kalorien: ca. 400 kcal/100 g 
Chemische Formel: C6H12O6
Funktion im Körper: Hauptenergiequelle 
Andere Bezeichnungen: Traubenzucker, Dextrose (veraltet) D-Glucose, Stärkezucker (veraltet)

Wie kam der Traubenzucker zu seinem Namen?

Glucose wurde erstmals 1792 nachgewiesen. Johann Tobias Lowitz entdeckte die Zuckerart zuerst in Weintrauben. So kam der Zucker auch zu seinem Namen: Da Lowitz Glucose in Trauben gefunden hat, nannte er die Zuckerart einfach „Traubenzucker“. Erst im Jahr 1838 wurde der Traubenzucker schließlich in „Glucose“ umbenannt. Umgangssprachlich ist der Zucker bis heute eher unter dem Namen Traubenzucker bekannt.

Traubenzucker wird nicht aus Weintrauben, sondern vor allem aus der Stärke von Mais oder Kartoffeln gewonnen.

Traubenzucker - Aufgaben und Wirkung?

Wie wir bereits festgestellt haben, spielt Traubenzucker als Energieträger eine wichtige Rolle in unserem Leben. Doch wie nehmen wir Glucose überhaupt auf? Hier müssen wir zwischen zwei verschieden Glucose-Quellen unterscheiden: Wenn wir von Traubenzucker sprechen, meinen wir für gewöhnlich süßes Pulver oder kleine Täfelchen, die als Konzentrationshelfer oder zum Lernen genutzt werden. Hierbei handelt es sich um „künstlichen“ Zucker, der in konzentrierter Form in unseren Körper gelangt. Kaum aufgenommen, wird der Energielieferant schnell vom Darm ins Blut geleitet. So steigt unser Blutzucker und Gehirn, Organe und Muskeln bekommen schnell neue Energie

Glucose existiert allerdings nicht nur in künstlicher Form, sie kommt auch in einer Vielzahl von natürlichen Lebensmitteln vor. Traubenzucker versteckt sich zumeist in langkettigen Kohlenhydraten. Durch diese Beschaffenheit muss der Körper zuerst arbeiten, bevor er an die Energie der Glucose kommt – Kohlenhydratketten müssen im Darm langsam „aufgespaltet“ werden. Die in der Glucose enthaltene Energie von Lebensmitteln wird folglich mit deutlicher Verzögerung zum Verzehr freigesetzt. Dies sorgt wiederum für einen langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels, welcher auch nur langsam wieder absinkt.

In welchen Lebensmitteln steckt Traubenzucker?

Wie bereits erwähnt steckt Glucose oder Traubenzucker in zahlreichen Lebensmitteln und versorgt uns täglich mit Power für Gehirn und Organe. Doch über welche Produkte nehmen wir Glucose überhaupt auf? 

In seiner natürlichen Form kommt Traubenzucker unter anderem in diesen Lebensmitteln vor: 

  • Brot
  • Reis
  • Nudeln
  • Kartoffeln bzw. in Kartoffelstärke
  • Honig
  • Früchte
  • Fruchtsäfte
  • Haushaltszucker 

Kohlenhydratreiche Produkte, wie Reis, Brot und Nudeln versorgen unseren Körper langsam mit Glucose. Durch den Verdauungsprozess im Darm gelangt der enthaltene Traubenzucker nicht sofort in unseren Blutkreislauf. Auch bei Früchten dauert der Aufnahmeprozess unseres Körpers länger an, neben der Glucose sind Inhaltsstoffe wie Wasser, Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die aufgenommen werden müssen. Bei Fruchtsäften, Honig oder gewöhnlichen Haushaltszucker geschieht die Aufnahme schneller. In diesen Produkten ist Glucose sehr hoch konzentriert. Nebenstoffe wie Vitamine oder Ballaststoffe sind hingegen kaum oder gar nicht vorhanden, womit die Glucose schnell ins Blut übertragen wird und der Blutzucker sprunghaft ansteigt. 

Übrigens: Da es sich bei Glucose um einen Basiszucker hält, kommt sie in fast allen Lebensmitteln vor.

Vergleich - natürliche vs. künstliche Glucose

Viele Schüler und Eltern stellen sich die Frage, wie gesund Traubenzucker ist. Dabei gibt es im Prinzip zwei Antworten. Beginnen wir mit dem natürlichen Traubenzucker: Die in Produkten wie Brot, Reis oder Vollkorn vorhandene Glucose ist aus einer ausgewogenen Ernährung nicht wegzudenken. Als einer der bedeutendsten Energielieferanten schenkt sie uns die nötige Kraft und Konzentration, um gut durch den Tag zu kommen. Natürliche Glucose ist in Maßen also durchaus als gesund zu bezeichnen. 

Ganz anders verhält es sich, wenn wir schnelle Energiespender wie künstlichen Traubenzucker betrachten. Wie bereits erklärt, schenkt uns Traubenzucker schnelle Energie, indem er den Blutzuckerspiegel schnell steigen lässt. Als Reaktion auf den Zuckerschub schüttet unser Körper das Hormon Insulin aus, welches die Aufgabe besitzt, Glucose schnellstmöglich wieder abzubauen. In der Folge sinkt der Blutzuckerspiegel fast genauso schnell, wie er gestiegen ist. So fallen wir in ein Konzentrations- bzw. Leistungstief. Aus dieser erneuten Energielosigkeit resultieren Heißhungerattacken, welche auf lange Sicht dick machen können. 

Für unseren Körper ist dieses „Achterbahnfahren“ des Blutzuckers nicht gesund, weshalb künstlicher Traubenzucker für uns nicht gesund ist. Die zusätzliche Power durch Traubenzucker hält im Schnitt gerade einmal 20 Minuten, womit er sich lediglich für den Endspurt während einer Prüfung eignet. Traubenzucker ist demnach kein Wundermittel gegen Konzentrationsschwäche.

Warum ist Traubenzucker ungesund?

Künstlich hergestellter Traubenzucker oder Glucose ist nichts anderes als eine Art herkömmlichen Industriezuckers. Noch bis vor 500 Jahren kannten die Menschen keinen Zucker. Süße Lebensmittel waren auf Früchte und Honig beschränkt. Diese Lebensmittel waren früher sehr teuer und saisonal beschränkt verfügbar. Der Mensch ist somit evolutionär gar nicht darauf eingestellt, große Mengen an Zucker aufnehmen zu können. 

Überschüssige Kalorien durch Zucker werden vom Körper in Fett für den Winter umgewandelt. Wer zu viel Zucker oder Glucose zu sich nimmt, erhöht die Gefahr an Übergewicht oder Diabetes zu erkranken. Der heute verbreitete Industrie- oder Traubenzucker ist voll mit leeren Kalorien, die zwar schnelle Energie liefern, jedoch keine wertvolle Bestandteile wie Vitamine, Minerale oder Ballaststoffe enthalten. Reine Glucose oder Zucker bringen unserem Körper also keinen Mehrwert – im Gegenteil, sie belastet uns. Der Konsum von Zucker sollte möglichst gering gehalten werden.

Was sind normale Glucose-Werte im Blut?

Nachdem wir Traubenzucker in Form von Dragees oder Pulver aufgenommen haben, steigen unsere Blutzuckerwerte rapide an. Doch was sind überhaupt Normalwerte des Zuckerspiegels im Blut? 

Hier unterscheiden wir die Werte des Nüchternzuckers, also dem Wert, bevor wir morgens gefrühstückt haben, von den Werten nach dem ersten Essen. Der Nüchternzucker im Blut sollte bei einem gesunden Erwachsenen unter 100 Milligramm pro Deziliter liegen. Nach dem Essen sollte eine Höhe von 140 Milligramm pro Deziliter nicht überschritten werden. 

Um eine ausreichende Versorgung mit natürlicher Glucose sicherzustellen, sollte darauf geachtet werden, mindestens 50 Prozent der Energie aus kohlenhydratreicher Nahrung zu beziehen. Besonders nachhaltige Energiequellen sind Vollkornprodukte, die vermehrt Ballaststoffe enthalten und so das sprunghafte Ansteigen des Blutzuckers verhindern. 

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