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Medienkompetenz

Verantwortungsvoller Umgang mit
Smartphone, PC & Tablet für Kinder

In der heutigen Zeit sind Smartphone, Tablet und Co. nicht mehr wegzudenken. Die Leistungen der technischen Geräte werden immer besser und die Preise günstiger. Der Wunsch, immer und überall erreichbar oder im Internet unterwegs zu sein, ist allgegenwärtig. Dadurch kommen inzwischen auch Kinder und Jugendliche immer früher mit den technischen Begleitern unserer Zeit in Berührung. Um mit den Klassenkameraden chatten zu können, aber auch beim Erledigen der Hausaufgaben oder um für die Eltern erreichbar zu sein, benötigen viele Kinder schon früh Handy, Laptop oder Tablet. Viele Eltern stellen sich jedoch dabei die Frage, ab wann ihr Kind reif genug ist, um im Internet allein unterwegs zu sein. Dieser Artikel soll Ihnen eine Hilfestellung zum richtigen Umgang mit dem Smartphone und anderen internetfähigen Geräten geben. Außerdem geben wir Empfehlungen, welche Regeln und Grenzen Sie Ihren Kindern setzen können. 

Besitz von Mediengeräten bei Kindern nimmt immer weiter zu

Laut der Kinder-Medien-Studie aus dem Jahr 2017 besitzt mittlerweile rund ein Viertel aller 6-Jährigen ein Smartphone (Quelle: kinder-medien-studie.de). Bei den 9-Jährigen ist es bereits die Hälfte und Jugendliche ab 12 Jahren haben nahezu alle ein Smartphone. Im Bereich der Tablets und PCs sind es deutlich weniger. So haben lediglich 5 bis 10 Prozent der Grundschulkinder einen eigenen Computer, Laptop oder ein Tablet. Im Jugendalter gewinnen jedoch auch diese Geräte an Bedeutung und werden zu über 50 Prozent (PC) oder 25 Prozent (Tablet) genutzt. Bei vielen Kindern sind Smartphone und Co. mittlerweile auch modisches Zubehör und sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit.

Jedoch steigt mit dem Besitz eines Smartphones oder eines Computers auch die Verantwortung. Denn mit dem technischen Boom nahmen auch Internetkriminalität und versteckte Kostenfallen zu. Kinder sollten daher ausführlich über die möglichen Gefahren aufgeklärt werden. Zusätzlich sollten die Geräte auch vor unberechtigten Zugriffen von außen geschützt werden.

Das Smartphone für Kinder –
Zeitkiller oder technisches Wunder?

Mit dem Smartphone hat man Internet, Apps und viele andere Funktionen in der Hosentasche. Ab einem bestimmten Alter gehört dieses für Kinder nicht nur zum Erwachsenwerden dazu, es ist auch immer öfter notwendig, um in der Schule auf dem Laufenden zu bleiben. So organisieren sich viele Schulklassen bereits über Dienste wie WhatsApp. Ebenso wichtig ist die Kommunikation mit den Eltern. Einfach mal Bescheid geben, wenn es später wird und dann im Internet eine Busverbindung heraussuchen – ein Smartphone ermöglicht diese Dinge. Jedoch fragen sich viele Eltern, ab welchem Alter Ihr Kind bereit für ein Smartphone ist und in welchem Umfang dieses genutzt werden darf.

Generell ist es sinnvoll, Ihren Kindern einen guten Umgang mit digitalen Medien zu lehren, anstatt ihnen gar keinen Umgang zu ermöglichen. Jedoch kommt es auch immer wieder vor, dass Kinder zu abhängig von ihrem neuen technischen Begleiter werden. Dann werden auch schnell einmal Hausaufgaben vergessen und Pflichten sowie Spielkameraden vernachlässigt.

So lernen Ihre Kinder von Anfang an den verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone

Experten empfehlen daher, Kindern nicht vor dem 10. Lebensjahr ein eigenes Smartphone zu überlassen. Allerdings ist dies individuell von Kind zu Kind unterschiedlich. In jedem Fall ist es ratsam, sich bereits vorher ab und zu zusammenzusetzen und gemeinsam das Smartphone kennenzulernen. Das können Sie beispielsweise mit Ihrem eigenen Gerät tun. So führen Sie Ihr Kind in kontrollierter Atmosphäre an das Thema heran. Außerdem merken Sie so am besten, ob und wann Ihr Kind reif für ein eigenes Smartphone ist.

Das erste eigene Smartphone muss nicht immer gleich das neuste und teuerste sein. Mittlerweile gibt es viele günstige und einfache Modelle, auch ein älteres gebrauchtes Telefon kann eine gute Alternative sein. Zudem gibt es spezielle Smartphones für Kinder. Auf jeden Fall sollte es zu den Bedürfnissen Ihres Kindes passen. Hilfreich kann es sein, wenn Sie Ihr Kind an der Finanzierung beteiligen. So lernt es gleich von Anfang an, das neue Smartphone wertzuschätzen und die neue Verantwortung kennenzulernen. 

Spielregeln für die Benutzung von Smartphone und Tablet

Sie sollten einige Spielregeln zu einer altersgemäßen und verantwortungsvollen Nutzung aufstellen. Das können beispielsweise sein:

  • Vermeiden von öffentlichen WLANs, Bluetooth, GPS
  • Feste Zeiten für die Handynutzung
  • „Ruhezeiten“: z.B. nachts, beim Essen oder bei den Hausaufgaben
  • Kosten durch Reparaturen trägt das Kind
  • Vereinbarung eines festen Kostenvolumens: z.B. durch Prepaid-Karten

Nicht ratsam ist es, ein Handyverbot für Regelverstöße aufzustellen. Reden Sie stattdessen mir Ihrem Kind regelmäßig über das Smartphone und erkundigen Sie sich, wie es genutzt wird. Seien Sie dabei vor allem auch ein Vorbild und zeigen Sie, wie eine verantwortungsvolle Nutzung aussieht. Wer selbst mit dem Smartphone am Esstisch sitzt, wird kaum durchsetzen können, dass es der Nachwuchs anders handhabt.

Smartphones können Sie meist mit einer Kindersicherung oder Jugendschutzsoftware versehen, auch diverse Apps können die Nutzung für Ihr Kind stark einschränken. 

Für das Tablet gelten ähnliche Empfehlungen, auch wenn dieses vermehrt zuhause und von einem kleineren Anteil der Kinder und Jugendlichen genutzt wird. Es empfiehlt sich außerdem, ein Tablet nur für das Heimnetzwerk zuhause zuzulassen. Zudem gibt es auch spezielle Tablets für Kinder, die bereits kindgerecht eingerichtet sind, jedoch sind diese meist nur für eine sehr junge Zielgruppe gedacht.

PC und Laptop für Kinder – es muss nicht gleich ein eigener sein

Der Computer ist schon seit längerer Zeit zum Alltagsmedium geworden. Für die meisten Kinder ist er ebenso vertraut wie der Fernseher. Doch während einige Eltern fürchten, ihr Kind könnte durch einen PC oder Laptop schnell süchtig werden, führen andere ihren Nachwuchs viel zu früh an das Thema heran. 

Fest steht: Kinder und Jugendliche brauchen früher oder später einen PC. In der Schule wird heutzutage oftmals vorausgesetzt, dass im Haushalt, z.B. zur Recherche für Hausaufgaben, ein Computer mit Internetzugriff vorhanden ist. Doch auch zum Spielen, Chatten und Streaming wird der PC genutzt. Damit der PC allerdings nicht ausschließlich für die Freizeitgestaltung genutzt wird, sollten Sie vorher einige Regeln festlegen. 

Generell gilt wie schon beim Smartphone – ein festes Einstiegsalter gibt es nicht. Die meisten Kinder interessieren sich frühestens für einen PC, wenn sie lesen können. Oft haben Kinder dann auch in der Schule ein spezielles Fach zum Thema Computer. Haben Sie in Ihrem Haushalt einen PC, können Sie Ihrem Kind dort zunächst ein eigenes Konto einrichten. So können Sie ihm den verantwortungsvollen Umgang beibringen und werden merken, ob und wann Ihr Kind eventuell bereit für einen eigenen PC ist.

Regeln und Grenzen für die Nutzung des Computers zuhause

Ob an einem gemeinsam genutzten oder einem eigenen PC: Sie können den Zugriff und die Rechte Ihres Kindes individuell festlegen. Diese können Sie in allen gängigen Betriebssystemen und/oder Browsern einstellen. Für eine kontrollierte Nutzung empfehlen sich beispielsweise:

  • Kinder-Konto: Ein solches Konto hat geringe Zugriffsrechte, Installationen und Einstellungen sind nur mit Zustimmung der Eltern möglich.
  • Computerzeit: Sie können ein Zeitguthaben oder einen Zeitraum festlegen, in dem Ihr Kind den PC nutzen darf, danach sperrt er sich automatisch.
  • Programmsperren: Hier kann zum Beispiel festgelegt werden, dass nur Textverarbeitung und Internet sowie altersgerechte Spiele gestartet werden dürfen.
  • Filter einrichten: Legen Sie Blacklists für bestimmte Seiten an und installieren Sie Adblocker.
  • Beschränkung des WLANs: In den Router-Einstellungen können Sie die Zugriffszeiten für jedes einzelne Gerät festlegen, das in Ihrem Haushalt genutzt wird.
  • Startseite: Spezielle Suchmaschinen wie fragFINN.de finden ausschließlich kindgerechte Angebote im Netz.

Wie Sie weitere kindgerechte Webseiten und Lernprogramme im Internet finden und welchen Zweck diese erfüllen, lesen Sie in unserem Artikel zu Webseiten und Lern-Apps für Kinder. Zudem erfahren Sie beim Thema „Sicher im Internet“, welche Sicherheits- und Jugendschutzmaßnahmen Sie für Ihr Kind im Internet ergreifen sollten.

Fazit – Kinder mit Smartphone, PC und Tablet im Internet

Dank des technischen Fortschritts sind Smartphone, PC und Tablet allgegenwärtig. Viele Eltern beschäftigt die Frage, wann und in welchem Umfang sie dies bei ihren Kindern zulassen sollen. Für viele ist der Besitz eines eigenen Smartphones oder Computers der erste Schritt, um mehr Verantwortung zu lernen. Versuchen Sie daher nicht, Ihr Kind prinzipiell von dieser Erfahrung fernzuhalten. Vielmehr sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die technische Vielfalt der Geräte kennenlernen und offen über die Gefahren und Risiken des Internets sprechen. Seien Sie Ihrem Kind daher ein Vorbild und lehren Sie ihm den richtigen Umgang mit den Medien dieser Zeit. 

Weiterführende Informationen zum Thema sowie Anleitungen für Sicherheitstipps finden Sie unter:

  • www.klicksafe.de
  • www.schau-hin.info
  • www.internet-abc.de

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