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Zuletzt aktualisiert am 29.01.2025

Eltern wünschen sich mehr individuelle Förderung für ihre Kinder

Förderung unabhängig vom Elternhaus, mehr Bildung zum Erhalt der Wirtschaftskraft – ginge es nach den Müttern und Vätern schulpflichtiger Kinder, würde die zukünftige Bundesregierung besonders in diese beiden bildungspolitischen Ziele investieren. Vor allem bei der individuellen Förderung sehen Eltern viel Nachholbedarf. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Studienkreises unter 1.000 Eltern schulpflichtiger Kinder im Januar 2025.

Geht es um den Stand der individuellen Förderung in der Schule, stellen Eltern schlechte Noten aus. Nur 20 Prozent der befragten Mütter und Väter finden, dass die individuelle Förderung in Schulen ausreicht. Dabei halten sie gerade individuelle Förderangebote für besonders wirksam. Der Bedarf ist hoch: Nach Einschätzung der Eltern haben 23 Prozent der Kinder Schwierigkeiten in einem Schulfach, weitere 23 Prozent sogar in mehreren Fächern.

Individuelle Förderung aus Elternsicht besonders wirksam

Unter den Eltern, deren Kind in einem oder mehreren Fächern mit Schwierigkeiten kämpft, glauben 54 Prozent, dass es mit zusätzlicher Förderung außerhalb des Regelunterrichts bessere Noten erreichen könnte. Faktoren, die die Leistungen nach Einschätzung der Eltern verbessern könnten, im Überblick: 

  • mehr außerschulische Förderangebote (54 %)
  • mehr Lehrkräfte an der Schule meines Kindes (51 %)
  • mehr Interesse des Kindes am Unterrichtsthema (46 %)
  • weniger Wissenslücken aus früheren Schuljahren (44 %)
  • mehr Zeit und Energie beim Lernen (41 %)
  • weniger Leistungsdruck (33 %)
  • keine persönliche schwierige Phase wie Pubertät, psychische Erkrankung, Erkrankungen und Schwierigkeiten im persönlichen Umfeld (31 %)
  • besseres Verhältnis zur Lehrkraft (28 %)
  • weniger Lernstoff (20 %) 

Vor diesem Hintergrund sind die Wünsche der Eltern an die Bundespolitik nicht verwunderlich: 97 Prozent der befragten Eltern wollen, dass die zukünftige Bundesregierung stärker als bisher dafür sorgt, dass Kinder unabhängig von ihrem Elternhaus die bestmögliche Förderung erhalten. 96 Prozent finden, dass die nächste Bundesregierung mehr in die Bildung investieren sollte, um die Wirtschaftskraft in Deutschland zu erhalten. Auch dieses Ziel lässt sich am besten erreichen, wenn alle Kinder und Jugendliche ihr Potenzial möglichst gut entfalten und niemand zum Beispiel mit Lernschwierigkeiten allein gelassen wird. 80 Prozent wünschen sich außerdem, dass die Kinder in Schulen ausreichend auf die digitale Zukunft vorbereitet werden.

Fehlende Information zur Lernförderung nach BuT

Lernförderung ist über das Bildungs- und Teilhabepaket kostenlos. Aber viele Leistungsberechtigte wissen nichts davon. 

Zu den wichtigsten Instrumenten zur Förderung der Bildungschancen von Kindern aus weniger wohlhabenden Elternhäusern gehört das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT). Seit 2011 erhalten Kinder, deren Familien Sozialleistungen beziehen, einen Zuschuss u. a. für Klassenreisen, Mittagsmahlzeiten oder – bei Bedarf – Lernförderung, also zum Beispiel schulische Förderangebote oder Nachhilfeunterricht. Rund 29 Prozent der Schüler*innen im Studienkreis erhielten 2024 BuT-Leistungen für Lernförderung – neun Prozent mehr als noch 2018.

„Viele Kinder nehmen bei uns Nachhilfe, weil die Eltern nicht im nötigen Umfang unterstützen und viele Schulen keine ausreichende zusätzliche Förderung anbieten können. Ohne BuT wäre es ihnen nicht möglich, ihr Leistungspotenzial in der Schule voll zu entfalten“, erklärt Momotow. „Wir können es uns aber als Gesellschaft und Wirtschaftsstandort nicht leisten, dass Kinder hinter ihrem Potenzial zurückbleiben. Dem Fachkräftemangel können wir nur mit gut ausgebildeten jungen Menschen begegnen.“ 

Aktuell kommt allerdings statistisch auf jedes Kind, das Lernförderung über BuT bezieht, ein weiteres Kind, das nichts von seinem Anspruch weiß. Das zeigen Marktforschungsdaten des Studienkreises unter 1.043 Nachhilfeinteressierten, darunter 311 BuT-Berechtigten: 45 Prozent der Empfänger*innen von BuT-Leistungen wissen nicht, dass ihre Kinder bei Bedarf einen Anspruch auf kostenlosen Nachhilfeunterricht haben.

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