Nachhilfe-Studie Kramer 1998
Kramer/Werner (1998):
„Familiäre Nachhilfe und bezahlter Nachhilfeunterricht, Ergebnisse einer Elternbefragung in Nordrhein-Westfalen“
- Von allen Schülern an allgemein bildenden Schulen erhalten knapp 29% aktuell Nachhilfe.
- Nachhilfe ist inzwischen an allen allgemein bildenden Schulformen – auch an Grundschulen – zu einer festen Einrichtung avanciert.
- Jeder Nachhilfeschüler erhält im Monat durchschnittlich rund 8 Stunden privaten Nachhilfeunterricht.
- Das Schwergewicht der Nachhilfeaktivitäten entfällt auf die Zeitspanne der Pubertät von der 7. bis zur 10. Klasse.
- Der Nachhilfeunterricht konzentriert sich zu über 80% auf die Kernfächer Mathematik, Englisch und Deutsch.
- Der Großteil der Nachhilfearbeit – fast die Hälfte – wird nach wie vor in der Familie geleistet.
- Die Mehrzahl der Lehrpersonen rekrutiert sich aus Familienmitgliedern.
- Bei den elterlichen Motiven für Nachhilfe dominiert der Wunsch nach einem kontinuierlichen Förderungsprozess für ihre Kinder.
- Allein in Nordrhein-Westfalen geben die Eltern pro Jahr über 204,5 Millionen Euro für Nachhilfe aus.
- Das kalkulierte jährliche Investitionsvolumen für Ausgaben und zeitlichen Aufwand des Nachhilfeunterrichts liegt in Deutschland bei rund 2,3 Milliarden €.
Die Nachhilfemotive der Eltern
Motive für Nachhilfeunterricht | Alle Nennungen in Prozent |
Verbesserung der Schulleistungen | 30,6 |
Ausgleich von Leistungsschwächen | 26,1 |
Didaktische Defizite von Lehrern | 12,5 |
Sicherung der Versetzung | 11,1 |
Erhöhung der Lernmotivation | 10,7 |
Unterrichtsausfall | 3,2 |
Krankheit | 2,7 |
Sonstiges | 2,2 |
Bestehen der Abschlussprüfung | 0,8 |
Insgesamt | 100 |
Quelle: Umfrage IW Köln 1998, Kramer und Werner