Väter machen sich für Lernen in den Ferien stark
„Ist es Ihnen wichtig, dass Ihr Kind in den Ferien auch etwas speziell für seine Bildung tut?“ So lautete eine der Fragen, die das Forschungsinstitut forsa rund 1.000 Eltern von schulpflichtigen Kindern gestellt hat. Auftraggeber der Umfrage ist der Studienkreis. Mehr als die Hälfte aller Eltern bejahten diese Frage. Allerdings ist Männern und Frauen der Lerneifer ihrer Kinder während der Sommerferien nicht in gleichem Maße wichtig. Besonders die Väter machen sich für das Ferienlernen stark – fast 60 Prozent von Ihnen befürworten dies. Bei den Müttern sind es dagegen nur 40 Prozent. Was deshalb erstaunlich ist, weil es anderen Umfragen zufolge eher die Mütter sind, die sich um die schulischen Belange ihrer Kinder kümmern. Über die Gründe des hohen Väteranteils lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise ist eine Ursache in der klassischen Väterrolle zu suchen, die traditionell mit Leistungsansporn verbunden ist.
Geringverdiener sind für Bildung in den Sommerferien
Etwas mehr als der Hälfte aller westdeutschen Eltern ist die Ferienbildung ihrer Kinder wichtig. Im Osten sind es sogar mehr als zwei Drittel – ein deutlicher Unterschied also zwischen „alten“ und „neuen“ Bundesländern. Die größte Gruppe derjenigen, die Lernen in den Ferien befürworten, bilden Eltern mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.000 Euro (70 Prozent). Von denen, die mehr als 3.500 Euro verdienen, sagt nur jeder Zweite, dass sein Kind in den Ferien lernen sollte.
Nichts geht über einen Besuch im Zoo …
Die Eltern, denen Bildung in den Ferien generell wichtig ist, wurden zudem befragt, welche Bildungsangebote ihr Nachwuchs in der Ferienzeit voraussichtlich nutzen wird. Spitzenreiter ist das Lesen, und zwar nicht das Studieren von Textnachrichten auf dem Smartphone, sondern ganz traditionell die Lektüre von Büchern und Zeitschriften. Zwei Drittel der Eltern nannten dies. Auf den weiteren Plätzen folgen Ausflüge ins Museum oder in den Zoo (59 Prozent) und eigenständiges Wiederholen des Schulstoffs, also Lernen mit schulischem Bezug (46 Prozent).
… aber auch Nachhilfe und Ferienkurse sind angesagt
Nachhilfe oder Ferienkurse mit schulischen Inhalten stehen immerhin bei 14 Prozent derjenigen auf dem Programm, denen Ferienlernen wichtig ist. Bei den Familien mit älteren Kindern (ab 14 Jahren) sind es sogar 20 Prozent. Dieser relativ hohe Wert bestätigt einen Trend, den der Studienkreis seit einigen Jahren beobachtet. Demnach ist die Nachfrage nach Ferienangeboten für schulisches Lernen deutlich angestiegen. Die Ferienkurse des Studienkreises nutzen die Kinder und Jugendlichen vor allem dazu, um verschleppte Lücken zu schließen und Sicherheit für das neue Schuljahr zu gewinnen.
Smartphone, Tablet und PC: auch in den Ferien ein Muss
Auch in den Sommerferien sind Smartphone und Co. gefragt – nicht nur zum Zeitvertreib. Hoch im Kurs stehen laut forsa-Umfrage digitale Lernprogramme – 27 Prozent der Eltern, die für Lernen in den Ferien sind, gehen davon aus, dass ihre Kinder in dieser Zeit ihre technischen Geräte auch für die Bildung nutzen. Viele Tipps zum entspannten digitalen Lernen in den Sommerferien geben wir in unserem E-Paper: "Clevere Ferien mit Smartphone und Co.".
Dass Ferienlernen in vernünftiger Dosierung etwas bringt, zeigt unser Blogartikel „Sinnvoll lernen in den Ferien“. Darin berichtet die 14-jährige Süheda Caxiroglu, wie ihr ein Ferienkurs beim Studienkreis geholfen hat, in Mathe die Kurve zu kriegen.