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Zuletzt aktualisiert am 22.01.2025

PISA-Studie
die Hintergründe einfach erklärt

Die PISA-Studie ist eine internationale Studie, in der Leistungen von Schüler:innen verglichen werden. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Studie und den aktuellen Stand in Deutschland.

Was ist die PISA-Studie?
Definition

Seit dem Jahr 2000 wird in Deutschland und inzwischen über 80 anderen Ländern alle drei Jahre die PISA-Studie durchgeführt. PISA steht für Programme for International Student Assessment. Untersucht werden die Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen, wobei in jedem Turnus ein unterschiedlicher Schwerpunkt gesetzt wird. Dabei geht es nicht um die korrekte Wiedergabe von Lerninhalten, sondern um die Fähigkeit das erlernte Wissen in der Praxis anwenden zu können.

Einbezogen werden dabei mögliche Einflüsse des persönlichen Hintergrundes, wie Geschlechtszugehörigkeit, Migrationshintergrund oder soziale Herkunft. Diese Kriterien können sich auf das Niveau der gezeigten Leistung auswirken. Der Zweck der PISA-Studie besteht darin, eine Orientierung über die Fähigkeiten und die Chancengleichheit aller Schülerinnen und Schüler zu geben. 

Initiiert wurde die Studie von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in Deutschland ist das Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) für die Durchführung zuständig.

Wie funktioniert die PISA-Studie?

Zielgruppe

Die teilnehmenden Schüler:innen sind 15 Jahre alt und müssen bereits seit mindestens einem Jahr die jeweilige Schule besuchen. Dabei ist es unwichtig, ob sie eine Ganztags- oder Halbtagsschule besuchen, eine öffentliche oder private Schule oder ob sie den allgemeinbildenden oder berufsorientierten Bildungsgang gewählt haben. Es handelt sich also um eine altersbasierte Stichprobe.

Stichprobe

Die Stichproben kommen nach Anwendung technischer Standards zustande. Dabei werden sowohl die Schulen, als auch die letztlich teilnehmenden Schüler:innen per Zufallsprinzip ausgewählt.

Durchführung der PISA-Studie

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten am Computer Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Dabei gibt es sowohl Multiple-Choice-Fragen, als auch offene Fragen. Diese werden durch internationale Expert:innen erstellt und getestet. Außerdem werden Fragen zu den Lernbedingungen, Einstellungen und der sozialen Herkunft beantwortet.

Deutschland in der PISA-Studie

  • PISA-Studie 2000
    Bei der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 schloss Deutschland sehr schlecht ab. Sowohl im Bereich Lesekompetenz als auch in Mathematik und Naturwissenschaften lagen die deutschen Schüler:innen unter dem OECD-Durchschnitt.
  • PISA-Studie 2003-2009
    Im Anschluss setzte die Bildungspolitik grundlegende Reformen durch, infolge derer die Ergebnisse mit jeder Studie besser wurden. Weiterhin Sorge bereitete die Schreib- und Lesekompetenz. So betrug der Anteil der schwachen Leserinnen und Leser im Jahr 2009 immer noch 18,5 Prozent. Die betreffenden Schülerinnen und Schüler konnten zwar lesen, das Gelesene aber nicht verstehen.
  • PISA-Studie 2012
    Im Jahr 2012 erbrachten die Teilnehmenden erstmals durchweg überdurchschnittliche Leistungen im Vergleich zum OECD-Durchschnitt.
  • PISA-Studie 2015-2018
    Bereits in den Jahren 2015 und 2018 fielen die Ergebnisse allerdings wieder ab, auch wenn sich die Leistungen nach wie vor über dem OECD-Durchschnitt bewegten.
  • PISA-Studie 2022
    2022 schnitten die deutschen Teilnehmenden in allen Bereichen deutlich schlechter ab, als drei Jahre zuvor. In den Bereichen Mathematik und Lesekompetenz bewegten sich die Ergebnisse zwar im OECD-Durchschnitt, aber gleichzeitig auf einem nationalen Tiefstand. Besonders kritisch ist die Tatsache, dass der Anteil leistungsschwacher Schüler:innen deutlich gestiegen ist. Ebenfalls sind die hohen Leistungsunterschiede zwischen den sozialen Schichten  auffällig.

Fazit

Die Ergebnisse der PISA-Studie liefern wertvolle Erkenntnisse über das Lernen und Lehren in den einzelnen Ländern. Schreib- und Lesekompetenz, Mathematik oder Naturwissenschaften liegen jeweils im Fokus. Getestet wird dabei nicht das reale Wissen, sondern dessen Anwendbarkeit. Die Studien bieten die Möglichkeit, die Leistungen der deutschen Schüler:innen und damit auch das Lehren an deutschen Schulen in einen internationalen Vergleich zu setzen.

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