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NACHHILFE IN DEUTSCHLAND

Nachhilfe-Studie Synovate 2007

Synovate Kids+Teens/Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen e. V. (2007): „Mit Nachhilfe kommt man weiter – Fakten zur Nachhilfesituation in Deutschland“

  • Fast jeder vierte Schüler zwischen 6 und 18 Jahren (24%) hat entweder aktuell oder in der Vergangenheit Erfahrungen mit Nachhilfe gemacht. Die Nachhilfe-Nachfrage zeigt sich dabei im Vergleich zu den Vorjahren 2003 und 2000 stabil.
  • Jungen und Mädchen sowie Schüler der verschiedenen Schultypen weiterführender Schulen nehmen Nachhilfe in etwa zu gleichen Anteilen in Anspruch.
  • In knapp 70% der Fälle geben die Eltern den Anstoß zum Nachhilfe-Unterricht. Auf eigenen Entschluss hin melden sich vor allem Mädchen zur Nachhilfe an (Jungen: 33%, Mädchen: 44%). Die Empfehlung des Lehrers spielt immerhin bei jedem fünften Jungen, aber nur bei 13% der Mädchen eine Rolle.
  • Sehr deutlich zeigt sich ein Zusammenhang zwischen Schultyp und Nachhilfe-Motivation: Je höher der Ausbildungsgrad desto höher die Eigeninitiative und gleichzeitig desto geringer der Einfluss des Lehrers.
  • Die wichtigsten Fächer, in denen Schüler Nachhilfebedarf aufweisen, sind Mathematik (61%), Deutsch (37%) und Englisch (29%).
  • Während Mathematik stärker von Mädchen nachgefragt wird (Jungen: 55%, Mädchen: 67%), ist Deutsch-Nachhilfe vor allem für Jungen relevant (Jungen: 49%, Mädchen: 27%).
  • Hauptschüler haben im Vergleich zu Realschülern und Gymnasiasten vor allem Nachholbedarf in Mathematik und Deutsch. Schüler des Gymnasiums nehmen neben Mathematik verstärkt in Fremdsprachen Extra-Unterricht.

Bezugsquellen von Nachhilfe

  • Gut jeder vierte Schüler, der Nachhilfe bezieht (29%), wendet sich an einen Lehrer einer öffentlichen Schule. Etwa jeder fünfte Nachhilfe-Bezieher kontaktiert einen Mitarbeiter eines Nachhilfeinstituts (20%), oder wendet sich privat an einen Student (18%) oder einen anderen Schüler (18%). Weitere 11% erhalten Nachhilfe von Personen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis der Familie.
  • Mütter folgen bei der Wahl des Nachhilfeanbieters für ihr Kind vor allem dem Rat des Lehrers (45%). Jede fünfte Mutter fragt andere Eltern um Rat. Der Faktor der räumlichen Nähe des Nachhilfe-Anbieters wiegt insgesamt mit 30% stärker als der Preis und die Qualitätsanmutung des Anbieters mit je nur 14% Nennungen.
  • 83% der Müttern von Kindern mit Nachhilfe-Erfahrungen sind mit der Qualität des Anbieters zufrieden und beurteilen sie als gut (46%) bzw. sehr gut (37%). Schlechte Erfahrungen hat nur 1% der Mütter gemacht.
  • Dementsprechend positiv zeigt sich auch die grundsätzliche Einstellung von Müttern zum Nachhilfe-Unterricht.
  • 85% der Mütter sehen Nachhilfe als sinnvolle Ergänzung zum Schulunterricht.
  • 75% sehen mit Nachhilfe die Potenziale ihres Kindes optimal gefördert.
  • 69% sehen in der Nachhilfe eine Entlastung für die Familie.
  • 62% empfinden Nachhilfe als Extraportion Förderung, die die Schule in dieser Form nicht bieten kann.

Entwicklung der schulischen Leistungen durch Nachhilfe

Dass Nachhilfe einen positiven Effekt auf die schulischen Leistungen hat, zeigen die Ergebnisse der Befragung der Schüler mit Nachhilfe-Erfahrung ganz klar:

  • Eine Leistungsverbesserung durch Nachhilfe zeigen aktuell 82% der Nachhilfe-Bezieher. In 2003 waren es lediglich 70%.
  • Weitere 17% geben aktuell an, ihre Leistungen seien zumindest stabil geblieben.
  • Nur 1% der Befragten spricht von einer Leistungsverschlechterung.
    Dabei war das Ausgangsniveau der Nachhilfe-Interessenten durchaus verschieden:
  • 12% der Nachhilfebezieher standen vor dem Nachhilfe-Unterricht im jeweiligen Fach auf Note 5 bis 6 und waren somit versetzungsgefährdet.
  • Bei 50% der Nachhilfebezieher lagen die Noten vorher zwischen 4 und 5.
  • Knapp jeder Dritte startete mit einem Notenspiegel zwischen 3 und 4 im betreffenden Fach.
  • Selbst im Notenbereich zwischen 2 und 3 sehen sich einige – insbesondere Gymnasiasten (11%) – zur Nachhilfe motiviert.
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