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03.02.2021

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Offener Brief - gemeinsame Bildungsoffensive der Nachhilfe-Anbieter

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Gemeinsame Bildungsoffensive

Gemeinsame Bildungsoffensive: Wir können für die Schüler*innen das Schuljahr noch retten! (offener Brief der Nachhilfeanbieter an Politiker*innen in Bund und Ländern)

Sehr geehrte Frau Ministerin Karliczek,
sehr geehrte Frau Ministerin Giffey,
sehr geehrte Bildungsminister*innen,
sehr geehrte Minister*innen für Familien,

die Corona-Pandemie trifft uns alle in Deutschland hart. Menschen sterben, Unternehmen straucheln und Familien leiden. Und gleichzeitig rücken Menschen in Solidarität zusammen, entwickeln Wissenschaftler und Unternehmen in ungeahnten Kraftanstrengungen Vakzine, und Politik und Gesellschaft zeigen im Angesicht dieser weltweiten Krise ihre Resilienz und blicken optimistisch in die Zukunft.

Wir schreiben Ihnen heute, um mit Ihnen gemeinsam einen Beitrag für diese Zukunft zu leisten. Starten Sie mit uns eine Bildungsoffensive für die Zukunft der Schüler*innen in Deutschland!

Wir1, die größten deutschen Nachhilfe-Institute und der VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen, sprechen hier für rund 3.000 Nachhilfeschulen mit rund 30.000 Nachhilfelehrer*innen und fast einer halben Million zufriedenen Nachhilfeschüler*innen pro Jahr in Deutschland.

Angesichts der größten Bildungskrise der Nachkriegsgeschichte haben wir uns – historisch einmalig – zusammengetan, um gemeinsam mit der Politik eine Bildungsoffensive zu starten und die Folgen der Corona-Pandemie für Schüler*innen zu mildern.

Mit zunehmender Sorge beobachtet unsere Branche die Folgen der Corona-Krise für Schüler*innen in ganz Deutschland. Täglich erleben wir, wie Lernlücken sich während der – wohl notwendigen – Schulschließungen vergrößern. Wir sprechen mit verzweifelten Eltern, die im Homeschooling überfordert sind und sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder machen. Und das leider zurecht: 67 Prozent der Lehrer*innen sehen bei einem Großteil ihrer Schüler*innen messbare Lernrückstände2, Forscher weisen erhebliche lebenslange Einkommensnachteile durch Schulausfall nach, der volkswirtschaftliche Schaden ist immens3. Und wir erleben, wie gerade sozial schwächere Familien den Anschluss verlieren.

Die öffentlichen Schulen können all dies nicht allein auffangen: Sie müssen Lehrpläne einhalten und leistungsgerecht benoten, damit nicht eine ganze Schülergeneration als Corona-Jahrgang gebrandmarkt wird. Das allein fordert gegenwärtig enorme Kraftanstrengungen.

Wir wollen und können nicht länger zusehen, wie Schulkinder massiv unter Schulschließungen und Homeschooling leiden und einige von ihnen sogar auf der Strecke bleiben. Sicherlich ist das auch Ihnen eine Herzensangelegenheit. Wir möchten Sie bei Ihren Bemühungen um Kinder und Jugendlichen unterstützen und gemeinsam mit Ihnen in deren Zukunft investieren.

Gemeinsames Handeln von öffentlichem Bildungssystem und privaten Nachhilfeanbietern im Interesse von Familien, Schüler*innen und Lehrkräften ist aus unserer Sicht das Gebot der Stunde.

Davon, dass wir jetzt gemeinsam gebraucht werden, um die Lernsituation der Schüler*innen in Deutschland zu verbessern, sind wir fest überzeugt.

Einige Politiker*innen haben das auch erkannt. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek forderte, es müssten in allen Ländern Angebote vorbereitet werden, um den versäumten Lernstoff nachzuholen; dafür sagte sie in einem Brief an die Bildungsminister*innen finanzielle Unterstützung zu, die aus den 250 Millionen Euro aus „Kultur macht stark“ verfügbar wären4. Familienministerin Franziska Giffey sagte der Bild am Sonntag: “Für Schülerinnen und Schüler, die im Lockdown viel versäumt haben, sollte es nach der Öffnung kostenlose Zusatzangebote geben: Nachhilfeunterricht oder Sommerschule in den Ferien". Das halten auch wir für den notwendigen und richtigen Weg.

Frühere Ansätze aus der Politik, betroffene Familien durch Förderprogramme zu unterstützen, konnten meist nur geringe Schülerzahlen erreichen. Es standen nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung und der Zugang zu Förderung wurde manchmal als zu bürokratisch empfunden.

Wir können helfen! Die privaten Nachhilfeanbieter in Deutschland verfügen über die notwendige Expertise, Infrastruktur und Ressourcen.

Wir verfügen in Deutschland über ein Netzwerk von über 3.000 Nachhilfeschulen und 30.000 Nachhilfe-Lehrer*innen mit langjährigem Know-how. Diese leisten bereits seit Jahrzehnten mit unseren professionellen Lernkonzepten und hohen Qualitätsstandards als Partner der öffentlichen Schulen einen wesentlichen Beitrag in der deutschen Bildungslandschaft.

Insbesondere seit Beginn der Corona-Krise mildern wir bereits täglich die Folgen der Pandemie für unsere Schüler*innen. Die professionellen Institute sind auch technisch und didaktisch in der Lage, auf Herausforderungen zu reagieren; sie haben in den Lockdowns innerhalb weniger Tage problemlos auf Online-Unterricht umgestellt.

Das Bildungs-und-Teilhabepaket zeigt, wie erfolgreich private Bildungsanbieter die öffentliche Schule bereits seit Jahren unterstützen können. In den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Berlin konnten wir bereits in Kooperation mit den Ländern die Sommerschulen unterstützen und Tausende Schüler*innen in den Ferien fördern. Das sind gute Beispiele für erfolgreiche gemeinsame Anstrengungen.

Gemeinsam haben wir die Chance, pragmatisch, unbürokratisch und professionell zu helfen!

Wir können gemeinsam für die Schüler*innen das Schuljahr noch retten! Lassen Sie uns öffentliche Förderprogramme größer denken als bisher.

Wir schlagen konkret drei gemeinsame Nachhilfe-Förderprogramme vor:

1. Schließen akuter Lücken: Ermöglichen Sie allen Eltern von Schüler*innen, kostenlos und unbürokratisch Sofort-Nachhilfe (z.B. 10-20 Doppelstunden) zu beziehen.

2. Bei größeren Lücken: Ermöglichen Sie eine kontinuierliche, schulbegleitende Förderung (z. B. 1-2 Doppelstunden pro Woche) bis zum Schuljahresende.

3. Sommerschule zur Wiederholung und Sicherstellung der Grundlagen für das nächste Schuljahr: Den Ansatz vieler Bundesländer, in den Ferien wöchentliche Ferienschulen aufzusetzen, halten wir für sehr gut und zielführend!

Zur Umsetzung empfehlen wir den pragmatischen Ansatz der Sommerschule in Mecklenburg-Vorpommern: Durch die zentrale Vergabe von „Berechtigungsscheinen“ (in M-V durch das Landesförderinstitut) und die freie Anbieterwahl können Sie auf eine aufwendige und zeitintensive Ausschreibung verzichten und das gesamte Netzwerk privater Nachhilfeschulen für die Förderung nutzbar machen. Die Abrechnung erfolgt dann zwischen Nachhilfeschulen und Ländern und/oder Kommunen.

Ein Förderbeispiel aus der Praxis: Mit unseren Ressourcen könnten bei einer Fördersumme von ca. 100 Millionen Euro in einer bundesweiten Sommerschule die entstandenen Lernlücken von 200.000 Schüler*innen (d.h. ca. 500€ pro Schüler) deutlich reduziert werden! Unserer Erfahrung nach sind in einer solchen Ferienschule 20 Doppelstunden in kleinen Gruppen von je 3-5 Schüler*innen oder 10 Doppelstunden im Einzelunterricht sinnvoll. Einen derartigen Unterricht können wir in diesem Sommer unbürokratisch, professionell und transparent durchführen. Gemessen an den Schäden (3,3 Billionen Euro, lt. Ifo-Institut3), die unseren Kindern jetzt schon entstanden sind, eine sehr gute Investition.

Verlieren Sie keine Zeit! Gemeinsam können wir für die Schüler*innen das Schuljahr noch retten.

Die Lücken sind bereits groß und werden täglich größer. Wir Anbieter können unmittelbar starten. Wir freuen uns auf Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen,

Lorenz Haase, Vorsitzender Geschäftsleitung
Studienkreis

Daniel Garmeier, Geschäftsführer
ABACUS-Nachhilfeinstitut

Dieter Werkhausen, Vorsitzender Geschäftsleitung
Schülerhilfe

Jan Horn, Geschäftsführer
Lernwerk

Michael Thier, Geschäftsführer
Lernstudio Barbarossa

Dr. Cornelia Sussieck, Vorsitzende
VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen e.V.

 

1 Studienkreis, Schülerhilfe, Lernstudio Barbarossa, Lernwerk, ABACUS-Nachhilfeinstitut, VNN
Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen e.V.

2 Repräsentative Forsa-Umfrage von 1.015 Lehrerinnen und Lehrern im Auftrag der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Zeit, 21. Dezember 2020

3 Ifo-Institut, Ludger Wößmann: „Schulschließungen führen zu enormen wirtschaftlichen Schäden, sowohl für die einzelnen Schüler als auch für die gesamte Volkswirtschaft“. Verlust beim Lebenseinkommen der Schüler bis zu 4,5%, Schäden für die Volkswirtschaft bis zu 3,3 Billionen Euro

4 Lt. SPIEGEL ONLINE vom 26.01.2021, Zitat aus einem Interview mit Funke Mediengruppe. „Die Länder sollten diese Angebote schaffen, denn es sei damit zu rechnen, dass die Schulschließungen zu »Rückständen im Lernstoff« führten, sagte Karliczek den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deshalb müssten in allen Ländern Angebote vorbereitet werden, um den versäumten Lernstoff nachzuholen“. „In einem Brief an die Kultusministerinnen und -minister sagte Karliczek nach Informationen der Funke-Blätter finanzielle Unterstützung für solche Lernangebote zu.“

 

Studienkreis GmbH
Universitätsstr. 104
44799 Bochum
www.studienkreis.de
Vorsitzender Geschäftsleitung Lorenz Haase
Pressesprecher Thomas Momotow
tmomotow[at]studienkreis.de
0234/9760-122

ZGS Bildungs-GmbH (Schülerhilfe)
Ludwig-Erhard-Str. 2
45891 Gelsenkirchen
www.schuelerhilfe.de
Vorsitzender Geschäftsleitung Dieter Werkhausen
Pressesprecherin Denise Kirchberger
presse[at]schuelerhilfe.de
0209/3606-256

Lernstudio Barbarossa / MegaKids Computerschule GmbH
Mühlstr. 25
67659 Kaiserslautern
www.lernstudio-barbarossa.de
Geschäftsführer Michael Thier
info[at]lernstudio-barbarossa.de
0631/36241-0

 ABACUS-Nachhilfeinstitut Franchise GmbH
Schöngeisinger Straße 6
D-82256 Fürstenfeldbruck
www.abacus-nachhilfe.de
Franchise-Manager Philip Müller
ph.mueller[at]abacus-nachhilfe.de
08141/36370-50

Lernwerk GmbH
Rothenburgstraße 32
12165 Berlin
www.lernwerk.de
Geschäftsführer Jan Horn
info[at]lernwerk.de
030 530005-0

VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen
Robert-Blum-Weg 4
42657 Solingen
www.nachhilfeschulen.org
Pressekontakt Dr. Marion Steinbach
m.steinbach[at]nachhilfeschulen.org
02241/9728077

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