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Gerechte Noten: Eltern vertrauen Lehrern

Nicht immer stehen im Zeugnis die Noten, die sich Eltern und Kinder erhofft hatten. Doch auch wenn manche Zensur als ungerecht empfunden wird – im Großen und Ganzen sind Eltern überzeugt davon, dass es bei der Benotung ihrer Kinder gerecht zugeht. Lesen Sie hier die wichtigsten Ergebnisse unserer repräsentativen Umfrage zum Thema Notengerechtigkeit.

Bei den Zensuren geht es fair zur Sache

65 Prozent der Eltern sind überzeugt davon, dass es bei der Benotung ihrer Kinder gerecht zugeht. Nur ein Drittel (32 Prozent) empfand mindestens eine Note im letzten Zeugnis des Kindes als unfair. Je älter die Kinder werden, desto eher nimmt das Gerechtigkeitsempfinden ab: Während 77 Prozent der Mütter und Väter von Schülern im Grundschulalter (1. bis 4. Klasse) alle Noten im Zeugnis gerecht fanden, waren dies bei Schülern der 5. bis 10. Kasse nur noch 66 Prozent und bei älteren Schülern (11. bis 13. Klasse) 50 Prozent.

Es zählt, was das Kind kann*

Obwohl Eltern die Benotung ihrer Kinder nicht immer als gerecht empfinden, hält doch eine große Mehrheit von 88 Prozent die schulischen Leistungen für ausschlaggebend bei der Benotung. Eine große Mehrheit hält jedoch auch die persönlichen Ansprüche des Lehrers für entscheidend. 72 Prozent der Eltern glauben, dass diese in die Zensuren einfließen. Das Leistungsniveau der Klasse hat nach Meinung von 58 Prozent der Eltern direkten Einfluss auf die Zensuren und nur 36 Prozent glauben, dass auch der familiäre Hintergrund eine Rolle spielt.

*Mehrfachnennungen möglich

Mütter finden Noten ungerechter, Väter suchen das Gespräch

Geht es um die Benotung, haben Mütter mit 35 Prozent etwas häufiger das Gefühl, dass es dabei nicht immer ganz gerecht zugeht (Väter: 29 Prozent). Das Gespräch mit dem entsprechenden Lehrer suchen allerdings eher die Väter: 41 Prozent von ihnen sprechen mit dem Lehrer oder der Lehrerin, aber nur 34 Prozent der Mütter. Eltern von jüngeren Schülern treten eher den Weg zur Schule an (52 Prozent) als Mütter und Väter, deren Kinder bereits in der 11. bis 13. Klasse sind (34 Prozent).

Das sagt der Studienkreis-Experte:

„Eltern haben ein gutes Gefühl für das Leistungsvermögen ihrer Kinder und vertrauen grundsätzlich darauf, dass Lehrer dies ebenfalls haben“, sagt Max Kade, pädagogischer Leiter des Studienkreises. Damit dies auch in den höheren Klassenstufen so bleibt, sei es wichtig, im regelmäßigen Austausch sowohl mit den Kindern als auch mit den Lehrern zu bleiben. „So können Missverständnisse oder das Gefühl ungerechter Benotung viel eher ausgeräumt, aber auch eventuelle Lernschwierigkeiten frühzeitig erkannt werden“, sagt der Experte.

Max Kade rät Müttern und Vätern zudem, das Gefühl einer ungerechten Benotung auch mit den Schülern selbst zu thematisieren. „Zum einen haben Kinder und Jugendliche meistens ein sehr genaues Gespür dafür, ob ein Lehrer sie ungerecht behandelt und sind durchaus selbstkritisch“, weiß der zweifache Vater aus Erfahrung. Und wer einen guten Kontakt zu seinen Kindern pflege, müsse sich auch nicht sorgen, einer Ausrede für zu wenig Lernen aufzusitzen. Zum anderen sei es wichtig für Schüler, sich im Falle unfairer Noten ernstgenommen fühlen und sich der Unterstützung ihrer Eltern sicher sein zu können.

Über die Studie

Mit der aktuellen Umfrage wollten wir erfahren, wie Eltern die Benotung ihrer Kinder empfinden. Für die bundesweit repräsentative Studie befragte das Forschungsinstitut forsa in unserem Auftrag 1.002 Eltern mit schulpflichtigen Kindern zwischen sechs und 18 Jahren.

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