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Nachhilfe:
Große Mehrheit der Eltern wünscht sich, dass Unterstützung beim Lernen nicht vom Einkommen abhängt

Ein ganzes Schuljahr meistern, ohne Unterstützung beim Lernen zu erhalten – das schaffen die Wenigsten. Rund sechs von zehn Kindern und Jugendlichen nutzten im Schuljahr 2023/2024 in irgendeiner Form Unterstützung beim Lernen. So lautet eines der Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Meinungsumfrage unter Eltern, die der Studienkreis beauftragt hat. Die Umfrage macht zudem deutlich: 88 Prozent der Befragten wünschen sich, dass alle Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern Nachhilfeunterricht nehmen können.

Fachwissen, Zeitmangel, genervte Kinder: wenn Eltern an ihre Grenzen kommen

Zumindest zu Beginn der Schulzeit und bis etwa zum Ersten oder Mittleren Schulabschluss unterstützen vor allem Eltern und Familienmitglieder (48 Prozent der Befragten) Kinder und Jugendliche beim Lernen. In den höheren Jahrgängen von Klassenstufe 11 bis 13 übernehmen diese Aufgabe noch 28 Prozent der Eltern. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das zeigen zusätzliche Daten aus einer internen Umfrage des Studienkreises unter 405 Eltern, die sich im Mai 2024 beim Studienkreis nach Nachhilfe für ihr Kind erkundigt hatten: Neben Fachwissen (51 Prozent) fehlt Eltern häufig die Zeit für Nachhilfe (36 Prozent). Fast ein Viertel (24 Prozent) der Eltern sorgt sich, dass es schnell zu Streit kommt, wenn sie ihren Kindern Nachhilfe geben. Eher selten befürchten Eltern, dass es ihnen am nötigen pädagogischen Wissen mangelt (20 Prozent).

Kostenpflichtige Nachhilfe wirkt: clever lernen, mehr Selbstbewusstsein

Insgesamt haben laut der aktuellen Forsa-Umfrage 22 Prozent der Familien schon einmal kostenpflichtige Nachhilfeangebote genutzt. Häufig bringen schlechte Noten die Kinder in den Nachhilfeunterricht. Erfreulich: Nach Angaben der Eltern verbessern 57 Prozent der Schülerinnen und Schüler dank der Nachhilfe ihre Noten. Auch jenseits nackter Zahlen wirkt sich die Lernunterstützung häufig positiv aus. Jeder dritte Elternteil beobachtet, dass die Kinder bessere Lerntechniken anwenden und 29 Prozent finden, dass ihr Kind selbstbewusster geworden ist. Jeweils 18 Prozent beobachten außerdem eine höhere Leistungsbereitschaft und mehr Freude am Lernen und am Schulbesuch.

Vorteile von Nachhilfe sollen allen Familien offenstehen

Entsprechend positiv blicken die meisten Eltern auf die Möglichkeiten kostenpflichtiger Nachhilfe: 68 Prozent der befragten Eltern sehen darin eine Möglichkeit, dass Schulkinder ihr Potenzial voll entfalten können. Dabei schauen sie durchaus über den Tellerrand der eigenen Familie hinaus: Der Wunsch ist groß, dass diese Möglichkeit allen zur Verfügung stehen soll. In der Umfrage spricht sich eine deutliche Mehrheit von 88 Prozent dafür aus, dass professionelle Nachhilfe allen Schulkindern unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zur Verfügung stehen sollte. 69 Prozent sorgen sich jedoch, dass kostenpflichtige Nachhilfe vor allem Kindern aus wohlhabenden Familien zugutekommt.

Finanzielle Unterstützung für Nachhilfeangebote nutzen

Immer wieder zeigen Studien, dass hierzulande der Bildungserfolg eng mit der sozialen Herkunft zusammenhängt. Staatliche Unterstützung soll dafür sorgen, dass alle Kinder passende Förderangebote erhalten – insbesondere in Familien, in denen die Eltern nicht selbst unterstützen können. Seit 2011 können die Kosten für Nachhilfe über das staatliche Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) finanziert werden. Voraussetzung: Die Familien erhalten Transferleistungen wie Bürger- oder Wohngeld und die Lehrkräfte in der Schule halten die Förderung für nötig. Obwohl längst nicht alle Berechtigten ihren Anspruch abrufen, können viele Kinder heute dank BuT die Nachhilfe besuchen. Im Studienkreis beispielsweise liegt der Anteil der BuT-geförderten Schülerinnen und Schüler inzwischen bei rund einem Drittel.

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