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Fünf Tipps zum Vokabeln-Lernen

Nicht allen fällt es leicht, Vokabeln zu lernen. Gut, dass Wissenschaftler*innen immer wieder neue Erkenntnisse darüber zutage fördern, wie das Gehirn Sprachen lernt. Hier stellen wir Ihnen fünf Tipps vor, die Ihrem Kind wissenschaftlich belegt dabei helfen, neue Vokabeln zu lernen.

Viele Vokabeln zu können, ist ohne Frage nützlich, im Vokabeltest ebenso wie im Urlaub oder später im Job. Trotzdem kann es mühsam sein, neue Wörter zu lernen. Was viele nicht wissen: Mit den richtigen Lernmethoden kann man sich viel Mühe sparen – und hat dabei auch noch mehr Spaß. Fünf Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien.

Tipp 1: Zunächst auf die Wortform konzentrieren

Wer sich eine neue Vokabel merken möchte, muss drei Aufgaben bewältigen:

  1. die Rechtschreibung und Aussprache lernen,
  2. beides mit der Bedeutung des Wortes verknüpfen,
  3. Besonderheiten zur Verwendung lernen, zum Beispiel, mit welcher Präposition ein Wort kombiniert wird (Anm.: Eine Präposition ist ein Wort, das andere Wörter zueinander in Beziehung setzt, z. B. an, auf, in, bei, für, zu, wegen). Für das Gehirn ist das eine ganze Menge Arbeit. Versucht man, all diese Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, kommt es nicht gut hinterher.

Deshalb hilft es, sich zunächst vor allem auf Aussprache und Rechtschreibung zu konzentrieren. Das geht zum Beispiel, indem man über den Klang des Wortes nachdenkt: Klingt es schön, kompliziert, lustig? Welche Bilder kommen dabei in den Kopf? Worauf reimt es sich? Gibt es bei der Schreibweise Überraschungen? Jede Assoziation hilft, um die das Wort im Gehirn zu verankern. Was hingegen nicht hilft, aber sehr verbreitet ist: sofort ganze Sätze mit der neuen Vokabel zu schreiben.

Ein Beispiel: Wer das englische Nomen „ghost“ (Geist) lernen möchte, könnte überlegen, dass es sich auf „most“ reimt und nicht etwa auf „lost“. Hier lässt sich sogar ein kleiner Reim erfinden, etwa: „I‘m a ghost – just like most“. Außerdem fällt auf, dass „ghost“ vermutlich mit dem deutschen Wort „Geist“ verwandt ist. Bei der Rechtschreibung muss man sich das „h“ besonders merken, weil man es nicht hört. Um die Schreibweise zu behalten, könnte es helfen, sich einen Geist vorzustellen, der sehr gruselig ein „h“ haucht. Klar ist: Wer so ausführlich Assoziationen zur Aussprache und Rechtschreibung sucht, muss sich auch länger mit einem Wort beschäftigen. Aber der Aufwand lohnt sich, weil die Vokabel viel schneller fest im Gehirn verankert ist.

Tipp 2: Ein Wort von möglichst vielen Sprecher*innen hören

Überraschend, aber wissenschaftlich belegt: Wer ein Wort von fünf verschiedenen Sprecher*innen hört, merkt es sich besser als jemand, der die Vokabel fünfmal von derselben Personen hört. Natürlich hat kaum jemand stets fünf Personen um sich herum, die bereitwillig neue Vokabeln vorsprechen. Aber die Erkenntnis lässt sich trotzdem nutzen: indem man mit anderen zusammen Vokabeln übt und alle reihum die Vokabeln einmal aussprechen. Probieren Sie doch einmal zusammen mit Ihrem Kind, die neuen Wörter mit verschiedenen Stimmen, Akzenten oder Ausdrucksweisen auszusprechen. Wie klingt es, wenn man das Wort sehr betrübt oder überdreht ausspricht? Wie würde es bei einer alten Dame oder einem aufgeregten Kind klingen? Hier können Ihre Kinder ihr Schauspieltalent ausleben, und die neuen Vokabeln sitzen schneller als vorher.

Tipp 3: Musik hilft beim Lernen neuer Vokabeln

Beschwingt geht vieles leichter – das gilt auch für das Lernen neuer Wörter. In einer Studie hatte eine niederländische Wissenschaftlerin Musik von Johann Sebastian Bach im Hintergrund laufen lassen, während Testpersonen neue Vokabeln lernen sollten. Das gelang ihnen besser als einer Gruppe, die dieselben Vokabeln in einem stillen Raum lernte.

Auch sonst kann Musik helfen, den Wortschatz zu erweitern. Die Jugendlichen lernen in Songtexten nicht nur neue Wörter kennen, sondern können sie sich auch besser merken und sind motivierter. Wenn Ihr Kind Freude an Musik hat, kann es Vokabeln sogar als Anlass für eigene Improvisationen nutzen. So lassen sich zum Beispiel die neuen Vokabeln zu spontanen Raps zusammenfügen. Das macht Spaß und die neuen Wörter sitzen nachhaltiger.

Tipps 4: Jeder Versuch macht klug

Fängt mit „g“ an, eine Silbe – wie hieß es noch mal, das englische Wort für Geist? Ein Klassiker beim Lernen von Vokabeln, wenn man etwa die neuen Wörter zum dritten Mal durchgeht: Die neue Vokabel liegt einem auf der Zunge, sie ist fast da … aber dann fällt sie einem doch nicht ein und man muss noch einmal nachschlagen. Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, dass es sich lohnt, in solchen Fällen nicht so schnell aufzugeben. Denn auch der vergebliche Versuch, eine Vokabel aus dem Gedächtnis abzurufen, wirkt sich positiv aus. Wenn Ihr Kind etwas länger versucht, sich an das neue Wort oder einzelne Bestandteile wie etwa den Anfangsbuchstaben zu erinnern, hat es zumindest beim nächsten Versuch bessere Erfolgsaussichten.

Tipp 5: Möglichst viel mit der Sprache erleben

Auch wenn es in Deutschland schwierig sein kann, persönliche Kontakte mit englischen, französischen oder spanischen Muttersprachler*innen zu pflegen – die Sprachen lassen sich auch zuhause benutzen. Serien in Originalsprache, am besten mit Untertiteln in derselben Sprache, Bücher, Podcasts, soziale Medien – wer solche Angebote regelmäßig in der Fremdsprache nutzt, lernt zwar wenig für den nächsten Vokabeltest, hat aber langfristig die Nase vorn im Fremdsprachenunterricht. Wichtig ist dabei: Egal ob Serie oder Discord-Chat, die Inhalte sollten die Jugendlichen wirklich interessieren.

Beliebt und wirksam sind auch sogenannte Sprach-Tandems, bei denen sich zwei Personen mit unterschiedlichen Muttersprachen zusammenfinden. Jugendliche, die in Deutschland ihr Englisch aufbessern möchten, können sich zum Beispiel online mit einer Person zusammenfinden, die Englisch als Muttersprache spricht und Übung in Deutsch sucht. Manche Schulen helfen bei der Suche nach Tandempartner*innen. Außerdem gibt es Apps wie beispielsweise „Tandem“, über die sich passende Kontakte herstellen lassen.

Auch wenn es am Anfang schwerfällt, die Sprachkenntnisse „im richtigen Leben“ einzusetzen – es lohnt sich, am Ball zu bleiben. Schon nach kurzer Zeit fällt das Hören oder Lesen merklich leichter und das Sprachgefühl verbessert sich.

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