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Mobbing in der Schule

Gewalt und Mobbing in der Schule – ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer öfter für negative Schlagzeilen sorgte. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „Mobbing“ und welche Formen gibt es? In der Regel spricht man von Mobbing, wenn Betroffene über einen langen Zeitraum und mindestens einmal in der Woche systematisch direkt oder indirekt angegriffen werden. Mobbing unter Schülern ist eine böswillige Handlung, die einzig und allein das Ziel verfolgt, einen Mitschüler „fertig“ zu machen, ihn sozial auszugrenzen.

Arten und Ursachen von Mobbing

Verschiedene Arten von Mobbing:

  • Mobbing durch körperliche Gewalt
    Verprügeln, Beschädigung von Gegenständen, Erpressung und Nötigung
  • Verbales Mobbing
    Lästern, Auslachen, ungerechtfertigte Anschuldigungen, Verbreitung von Gerüchten, entnervtes Stöhnen von Mitschülern im Unterricht, wenn ein Schüler sich mehrfach vom Lehrer etwas erklären lässt
  • Stummes Mobbing
    Mitschüler werden verachtet und links liegen gelassen, Ausschluss aus der KlassengemeinschaftDie Ursachen von Mobbing

Ursachen von Mobbing:

Konflikte im Schulalltag sind nicht nur normal, sondern auch notwendig. Bei unausgesprochenem Neid oder Ärger kann die Situation jedoch eskalieren. Die Täter brauchen ein „Ventil“, um ihrem Ärger Luft zu machen: ein Mobbing-Opfer.

Warum Schüler andere Schüler mobben, ist nicht einfach zu beantworten. Ein Neuer in der Klasse, eine komplett neu zusammengestellte Klasse oder auch das Tragen bestimmter Marken können zum Beispiel zur Entstehung von Mobbing beitragen. Auch das Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern ist von großer Bedeutung. Herrscht in einer Klasse ein gutes Sozialklima, findet man nur selten Mobbing.

Mobbing und seine Folgen

Die Folgen von Mobbing können unterschiedlich sein. Sie reichen von Bauchschmerzen, Bettnässen, Kopfschmerzen bis hin zu Albträumen, Angstattacken und Depressionen – im schlimmsten Fall zu Selbstmord. Häufig leiden gemobbte Schüler an Unkonzentriertheit, die schulischen Leistungen werden somit schwächer. Viele neigen dazu, den Unterricht zu schwänzen, da sie den Tätern aus dem Weg gehen und jede Konfrontation vermeiden wollen. Betroffene Kinder suchen häufig die Schuld bei sich, sie begeben sich mehr und mehr in eine soziale Isolation und vereinsamen.

Doch nicht nur die Opfer leiden an den Folgen – auch die Täter und sogar unbeteiligte Mitschüler. Die Täter steigern im Laufe des Mobbing-Prozesses ihre Aggressionen; die unbeteiligten Mitschüler leiden an ihrer neutralen Position. Häufig fehlt ihnen der Mut, Lehrer oder Eltern über den Vorgang zu unterrichten – aus Angst, selbst Opfer zu werden.

Wird mein Kind gemobbt?

Diese Verhaltensweisen Ihres Kindes sollten Sie aufhorchen lassen:

  • Ihr Kind möchte nur noch in Begleitung zur Schule gehen.
  • Ihr Kind verlangt immer öfter, zur Schule gefahren zu werden.
  • Ihr Kind möchte nicht mehr am Sportunterricht teilnehmen.
  • Die schulischen Leistungen Ihres Kindes lassen nach.
  • Ihr Kind fängt plötzlich an zu stottern.
  • Ihr Kind zieht sich immer mehr zurück und trifft sich nicht mehr mit Schulkameraden.
  • Ihr Kind hat Albträume und/oder klagt über Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchweh und Appetitlosigkeit.
  • Ihr Kind kommt mit Verletzungen aus der Schule nach Hause.
  • Ihr Kind kommt mit zerstörten oder fehlenden Sachen nach Hause.
  • Ihr Kind „verliert“ regelmäßig Geld.

Mobbing: Handeln ist gefragt

Suche Sie das Gespräch mit Ihrem Kind, wenn Sie das Gefühl haben, dass es gemobbt wird. Gehen Sie dabei behutsam vor und fallen Sie nicht direkt mit der Tür ins Haus. Wenn sich Ihr Verdacht erhärtet, fragen Sie auch Klassenkameraden und befreundete Eltern nach deren Meinung.

Scheuen Sie sich nicht, mit dem Lehrer Kontakt aufzunehmen. Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin ohne Ihr Kind und schildern Sie ihm sachlich die Situation. Entwerfen Sie gemeinsam eine Strategie, wie Ihrem Kind geholfen werden.

Wenn die genannten Maßnahmen keinerlei Erfolg zeigen, suchen Sie eine qualifizierte Beratungsstelle auf, z. B. die schulpsychologische Beratungsstelle Ihres Bundeslandes. Auch der Kontakt zu anderen betroffenen Eltern ist hilfreich. Außerdem finden Sie unter www.schueler-mobbing.de interessante Artikel und Tipps zum Thema Mobbing.

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